Meerbuscher Weihnachtsmarkt Büdericher Winterwelt ist abgesagt

Büderich. · Wegen der steigenden Infektionszahlen hat der Veranstalter den beliebten Weihnachtsmarkt auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz abgesagt. Eine kleine Hoffnung für einen Weihnachtsmarkt gibt es aber trotzdem noch.

Lichterglanz, Eisbahn und Markttreiben wird es in diesem Jahr auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz nicht geben.

Foto: Stadt Meerbusch

Die Winterwelt kann in diesem Jahr zum ersten Mal in ihrer 15-jährigen Geschichte nicht stattfinden. Das Risiko sei in Hinblick auf die steigenden Infektionszahlen zu hoch, sagt Veranstalter Klaus Unterwainig. „Deshalb müssen wir schweren Herzens die Winterwelt in diesem Jahr absagen.“

In den vergangenen Monaten hatte er bereits Gespräche mit der Stadt geführt und ein aufwendiges Hygienekonzept erarbeitet. Das sah unter anderem neben einer Maskenpflicht auf dem Gelände ein Einbahnstraßensystem mit Kontaktregistrierung am Eingang vor. „Am Ende habe ich aber auch eine hohe Verantwortung“, sagt Unterwainig.

Auch Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) erklärte, dass eine solche Veranstaltung derzeit nicht zu verantworten sei. „Ich bedaure das zutiefst, aber wir müssen uns den Realitäten fügen.“ In der vergangenen Woche hatten die Kleenen Strömper bereits ihren Weihnachtsmarkt in Strümp wegen der anhaltenden Corona-Pandemie abgesagt.

Winterwelt wäre wirtschaftliches Risiko  gewesen

Aus der Sicht von Klaus Unterwainig kommt neben den hohen Infektionszahlen hinzu, dass die Durchführung auch aus wirtschaftlicher Sicht gefährlich gewesen wäre. Ein möglicher Abbruch des Events wegen der sich zuspitzenden Lage der Corona-Pandemie sei wegen der erheblichen Vorinvestitionen für die Eisbahn ein hohes finanzielles Risiko gewesen, so Unterwainig.

So belaufen sich beispielsweise die Kosten für die Eisbahn auf rund 70.000 Euro. Ob die Besucher das Angebot wie gewohnt angenommen hätten, sei ebenfalls mehr als fraglich. Besonders schwer ist dem Veranstalter, der auch selbst Gastronom ist, die Absage an seine Budenbetreiber und Schausteller gefallen, die nach einem wirtschaftlich katastrophalen Jahr bis zum Schluss auf die Einnahmen aus dem Vorweihnachtsevent in Büderich gehofft hatten. „Ich hatte viele schlaflose Nächte deswegen“, so Unterwainig. Die Betreiber hätten im Gespräch mit ihm aber Verständnis für seine Entscheidung gezeigt.

Das bestätigt auch Patrick Bossle, der seit vielen Jahren mit einem Crêpe-Stand bei der Winterwelt vertreten ist. „Ich war geschockt und traurig“, sagt er. Doch in Hinblick auf die Entwicklung der Infektionszahlen könne er die Absage des Veranstalters nachvollziehen.

Ein Weihnachtsmarkt in abgespeckter Form wäre möglich

Trotz der Absage der Winterwelt gibt es noch eine kleine Chance auf eine Ersatzveranstaltung in Büderich. Denn in Abhängigkeit der weiteren Entwicklung der Infektionszahlen könnte es im Dezember einen kleineren Weihnachtsmarkt mit einigen Buden geben. Die Eisbahn werde dann aber definitiv nicht dabei sein, und auch die Organisation von Veranstaltungen wie Lesungen für Kinder, die in den vergangenen Jahren von Wolfgang Krumnacker alias Krumi durchgeführt wurden, sei zwar nicht ausgeschlossen, aber sehr fraglich. Für diesen Markt bräuchte es aber ebenfalls ein Hygienekonzept. Die Stadt stehe der Idee jedoch grundsätzlich offen gegenüber, heißt es vonseiten der Verwaltung.

Unterwainig wolle dabei auch nach Düsseldorf schauen. In der Landeshauptstadt wurde am Mittwoch bekannt gegeben, dass am 19. November mehrere Weihnachtsmärkte in abgespeckter Version eröffnet werden sollen. „Dann werden wir schauen, wie das Konzept dort funktioniert“, sagt Unterwainig. Im Zweifel könne man auch sehr kurzfristig entscheiden, die Schausteller bräuchten nicht mehr als drei oder vier Tage, um ihre Stände aufzubauen.

Schausteller blicken bereits sorgenvoll auf die Kirmessaison

„Die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagt auch Patrick Bossle. Da er jedoch bis Ende des Jahres eine Standerlaubnis auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz hat, könnte er auch ohne den Weihnachtsmarkt zumindest für drei Tage pro Woche auf dem Gelände arbeiten. Große Umsätze erwartet er dabei aber nicht, die Einnahmen würden nur zum Überleben reichen, mehr nicht. Und wie seine Kollegen blickt er bereits sorgenvoll in das kommende Jahr, wenn die Kirmessaison wieder startet. Sollte sich das Infektionsgeschehen bis dahin nicht beruhigt haben und es keine staatlichen Hilfen geben, sehe es für ihn und seine Mitstreiter düster aus.