Engagierter Ehrenamtler Wolrad Rube aus Meerbusch Durch das Ehrenamt etwas zurückgeben

Meerbusch · Wolrad Rube kümmert sich um die Öffentlichkeit der Evangelischen Gemeinde Osterath. Dort stehen Veränderungen an.

Schon neben seinem Beruf hat sich Wolrad Rube in Osterath ehrenamtlich engagiert. Er bringt sich unter anderem in der Gemeinde gern ein und trifft auf diese Weise Menschen, denen er sonst nicht begegnet wäre.

Foto: rube

Die Frage nach der Herkunft des Vornamens gehört zum Leben von Wolrad Rube: „Der Name ist in unserer Familie seit Jahrhunderten geläufig. Meist hieß der älteste Sohn Wolrad. Er soll ‚des Volkes Berater‘ bedeuten.“ Damit ist Wolrad für einen promovierten Juristen wie Rube ein durchaus passender Vorname. Auf jeden Fall ist er etwas Besonderes und passt auch deshalb zu seinem Lebensweg.

Der begann 1951 in Erlangen. Nach dem Studium arbeitete Rube als Rechtsanwalt in Nürnberg und wechselte 1983 ins Management einer IT-Firma am Bodensee. Schon damals macht er sich als Vordenker für die Digitalisierung von Krankenhaus- und Laborlösungen einen Namen. 1989 folgte der Umzug nach Meerbusch und Rube wurde als mittelständischer Unternehmer in Düsseldorf-Heerdt tätig. Vor zehn Monaten zog er sich schließlich nach 33 Jahren aus dem Management zurück. „450 Mitarbeiter in ganz Deutschland zu leiten, erfordert einen Vollzeit-Job. Jetzt bin ich 71 Jahre alt – irgendwann muss man den Absprung schaffen“, erklärt Wolrad Rube.

Heute ist er noch ein bis zwei Tage wöchentlich in seinem Beratungsunternehmen „rubecon“ tätig: „Ich war und bin ein begeisterter Mittelständler. Heute berate ich mittelständische Unternehmer im Gesundheitswesen. Da geht es meist um Nachfolgeregelungen beziehungsweise Unternehmensverkäufe.“

Ebenso wichtig wie sein Beruf als mittelständischer Unternehmer ist ihm seit langem das Ehrenamt: „Ich halte es für eine ganze wichtige Funktion in unserer Gesellschaft. Ich hatte viel Erfolg im Beruf und möchte durch ehrenamtliche Tätigkeiten etwas zurückgeben. Es macht außerdem großen Spaß – ich treffe Menschen, die sonst nicht meinen Weg kreuzen würden.“ Wolrad Rube bedauert es, dass es zunehmend schwierig ist, junge Menschen fürs Ehrenamt zu gewinnen. Er engagiert sich schon früh im Voltigierzentrum Meerbusch: „In dem noch heute erfolgreichen Verein war ich gut zwei Jahrzehnte Vorsitzender. Ich habe Kinder erlebt, die in altersübergreifenden Gruppen lernten, Verantwortung zu übernehmen sowie Erfolge und Niederlagen zu teilen.“

Seit Anfang 2000 ist er im Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Osterath tätig. In diesem Meerbuscher Stadtteil leben er und seine Familie „sehr gern“: „Es ist eine dörfliche Gemeinde im Grünen mit einer guten Infrastruktur und nahe genug an der Großstadt gelegen.“ Zu seinen Aufgaben im Presbyterium zählen der Vorsitz im Öffentlichkeitsausschuss, die Herausgabe des Gemeindebriefes und die Pressearbeit. Der Gemeindebrief erscheint seit mehreren Monaten als gemeinsame Ausgabe für die Evangelischen Gemeinden in Büderich und Osterath: „Wir wollen am 1. Januar 2024 fusionieren. Die Kirchensteuern fließen bald nicht mehr wie früher, es wird weniger Pfarrstellen geben und deshalb haben die jeweiligen Presbyterien beschlossen, die Gemeinden zusammenzuschließen.“

Rube lobt das „reiche Gemeindeleben“ in Büderich und Osterath und betont, dass „viel geboten wird“. In Osterath hebt er die Tätigkeit von Kantor Rüdiger Gerstein und vor allem das Projekt „Kunst in der Apsis“ hervor: „Marlies Blauth, die mit viel Aufwand und Freude auf ganz hohem Niveau ehrenamtlich für großartige Ausstellungen sorgt, ist unglaublich stark engagiert.“

Heute, als „Ruheständler mit Teilzeitarbeit“, hat Wolrad Rube „Zeit für Dinge, die bisher zu kurz kamen“. Er ergänzt: „Ich kann viele schöne Dinge machen: Fahrradfahren, mit meinen drei Enkeln etwas unternehmen, Ausstellungen und beispielsweise auch vom Meerbuscher Kulturkreis angebotene Veranstaltungen besuchen sowie an Reisen teilnehmen.“ Sein Ehrenamt wird er weiter ausüben, denn Wolrad Rube ist überzeugt, dass jede Form von Aktivität jung hält, „auch im Kopf.“ Übrigens: Der Rube-Sohn – es gibt auch eine Tochter – heißt entgegen der Familientradition nicht Wolrad: „Meine Frau wollte ihm diesen stets zu erläuternden Vornamen nicht antun.“