Infrastruktur im Rhein-Kreis Neuss Neue Funknetz-Infrastruktur wird im Kreis aufgebaut

Rhein-Kreis · (Red) Im Rhein-Kreis hat der Aufbau der Infrastruktur für ein „Long Range Wide Area Network“ (Lorawan) begonnen. Dieses Funknetz dient insbesondere der Vernetzung von Sensoren der unterschiedlichsten Verwendungszwecke und zeichnet sich durch eine besonders große Reichweite zwischen den Sensoren und den datenempfangenden Gateways aus.

„Damit lassen sich viele Smart-City-Anwendungen umsetzen“, sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke zum neuen Netzwerk.

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„Lorawan ist eine vielversprechende Technologie zur Datenübertragung im Internet der Dinge. Damit lassen sich viele Smart-City-Anwendungen für Unternehmen, Gewerbe, Landwirtschaft und für den öffentlichen Sektor umsetzen“, betont Landrat Hans-Jürgen
Petrauschke.

Es handelt sich auch um eine Investition in die Zukunft. Das teilt der Kreis mit. Dabei kann die Lorawan-Technik in vielen Bereichen zum Einsatz kommen. „Von smarter Lichtsteuerung bis zur Messung der Luftqualität bieten sich damit jetzt und später vielfältige Anwendungsmöglichkeiten“, erklärt Ralf Schwoche, Vertriebsleiter bei der Firma „Melita.io“. Das Unternehmen plant in Abstimmung mit dem Kreis die Installation der erforderlichen Gateways auf öffentlichen Gebäuden. Die Nutzung des Lorawan-Funknetzes wird ohne Beteiligung des Kreises direkt zwischen den Nutzern und dem Betreiber vereinbart und abgerechnet. Dadurch ist das Netzwerk auch für Privatpersonen und Unternehmen nutzbar. Die Daten verbleiben laut Kreis-Mitteilung komplett bei den Nutzern.

Kreis hatte am Förderprogramm von UnityMedia teilgenommen

Im Jahr 2019 war vom Kabelnetzbetreiber UnityMedia ein Förderprogramm zum Aufbau einer Lorawan-Infrastruktur ins Leben gerufen worden. Aufgrund eines Antrags der Kreistagsfraktionen von CDU und FDP zum Thema „Aufbau von lokalen Netzwerken in den Kreiskommunen als Smart-City-Technologieplattformen“ wurde mit den Städten und der Gemeinde Kontakt aufgenommen. Im Kreisausschuss berichtete die Verwaltung darüber, dass alle Kommunen informiert worden seien und das Projekt begrüßt werde. Daraufhin hat der Rhein-Kreis Neuss am Förderprogramm von UnityMedia teilgenommen.

Auf der Grundlage dieses Programms wurde UnityMedia das Recht eingeräumt, die erforderlichen Antennen und Gateways auf den Dächern von Kreisgebäuden zu installieren. Im Gegenzug werden diese Anlagen kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Der Aufbau alternativer Netzwerke wird durch diese Vorgehensweise nicht behindert. Darauf weist der Rhein-Kreis Neuss hin. Die Umsetzung des Netzaufbaus verzögerte sich, da die Firma UnityMedia durch Vodafone aufgekauft wurde, die ihrerseits den Geschäftsbereich Lorawan weiterveräußerte. Als neuer Vertragspartner wurde die Firma „Melita.io“ benannt.

(NGZ)