60 neue Flüchtlinge kommen Mitte August nach Dormagen
Bis Oktober werden der Stadt 360 Menschen zugewiesen. Vor genau einem Jahr war die erste Landes-Notunterkunft eingerichtet worden.
Dormagen. Vor genau einem Jahr kamen die ersten 32 der 150 Flüchtlinge an der Beethovenstraße an. In der Turnhalle der Realschule musste die Stadt auf Anordnung der Bezirksregierung eine Landes-Notunterkunft errichten: Innerhalb von acht Stunden wurde diese am 27. Juli 2015 — inklusive Feldbetten und Essensversorgung — organisiert.
Städtische Mitarbeiter, Hilfsorganisationen, die Feuerwehr, Dormagener Ärzte und das Gesundheitsamt des Rhein-Kreises waren im Einsatz, so dass um 22.20 Uhr, als die ersten Flüchtlinge mit dem Bus ankamen, alles vorbereitet war. Ehrenamtliche Helfer und Spender kamen bereits kurz nach Bekanntwerden der Ankunft zur Halle. „Ich bin sehr froh und stolz, wie unsere Stadt diese Aufgabe bisher mit enormer Hilfsbereitschaft bewältigt hat“, hatte Bürgermeister Erik Lierenfeld vor einem Jahr gesagt und allen Beteiligten „ein Riesen-Lob und großen Dank“ ausgesprochen.
Bis zu diesem Zeitpunkt lag die Zahl der Flüchtlinge in Dormagen bei 368. Heute, ein Jahr später, sind es rund 700: 672 Asylbewerber und 36 unbegleitete minderjährige Ausländer, wie der Erste Beigeordnete Robert Krumbein erklärt. Sie sind in städtischen Unterkünften und in Wohnungen untergebracht — die beiden Landes-Notunterkünfte sind geschlossen. Anfang April verließen die letzten Flüchtlinge die Turnhalle an der Beethovenstraße, die in den nächsten Tagen wieder für den Sportbetrieb freigegeben wird. Die zweite Landes-Notunterkunft Am Wäldchen, die ab September 2015 betrieben wurde, ist seit Anfang des Jahres in kommunaler Trägerschaft. „Das gut belegte Haus steht uns jedoch nur bis Februar 2017 zur Verfügung, dann müssen wir eine Alternative haben“, sagt Krumbein. Im ehemaligen Bayer-Wohnheim leben bis zu 200 Menschen.
Die Bezirksregierung hat angekündigt, bis Oktober 360 weitere Flüchtlinge Dormagen zuzuweisen. Dann sollen die fünf neuen Unterkünfte fertig sein. „Wir haben noch 14 Tage Aufschub vereinbart, so dass ab 15. August die ersten 60 neuen Flüchtlinge nach Dormagen kommen“, sagt Krumbein. Dann sei auch das „Welcome Center“ betriebsbereit, in dem die Flüchtlinge zunächst aufgenommen werden.