Kanuten in Neuss beziehen in Kürze neues Leistungszentrum
Noch vor dem Schützenfest in Neuss kann der Umzug vollzogen werden — obwohl ein Einbruch auf der Baustelle den Zeitplan störte.
Neuss. Ein Einbruch auf der Baustelle und entsprechende Zerstörungen haben den Zeitplan für das neue „Leistungszentrum Wassersport“ an der Spitze der Hafenmole I nicht durcheinandergebracht. Der im Bauplan festgelegte Fertigstellungstermin 20. August ist noch in Reichweite. Christian Stoffels, Trainer beim Neusser Ruderverein (NRV) hat deshalb die Hoffnung noch nicht aufgegeben, noch vor dem Neusser Schützenfest in das neue Domizil umziehen zu können. „Denn im September beginnt wieder der Regatta-Betrieb“, sagt er.
Joachim Goetz, Vorsitzender des NRV, will das — wenn sich die Möglichkeit eröffnet — tagesaktuell entscheiden. Erstaunlicherweise, so Goetz, sei es weder im Zeit- noch im Finanzplan „zu astronomischen Überschreitungen gekommen.“ Allerdings mussten die Wassersportler erst einmal verdauen, dass sie die Versorgungsleitungen für Gas und Wasser auf eigene Kosten verlegen mussten. Sie hatten gedacht, dass diese auf einem erschlossenen Grundstück vorhanden sind. Das treibt die Kosten von 700 000 auf etwa 750 000 Euro, ohne dass die Stadt ihren Zuschuss von 50 Prozent der ursprünglich erwarteten Bausumme erhöht. „Aber das ist handhabbar“, sagt Goetz. Seit 1996 hatten die Ruderer ihr Trainingsgelände auf der benachbarten Hafenmole II, im Jahr 2010 verlegten auch die Kanuten der Holzheimer SG, die am Hafenbecken V trainierten, ihr Bootshaus dorthin. Allerdings bekamen beide Vereine dort zuletzt nur noch Jahresverträge. Für den neuen Standort, der 1994 ins Gespräch gebracht wurde, haben sie nun von Stadt und Hafen eine Bestandsgarantie erhalten. Denn die Trainingsstätten am Ende des Insel- und Uferparks, dem grünen Band an der Westseite der Hafenmole, sorgt dort auch abends für Betrieb und soziale Kontrolle.
Die Hallen und Sozialgebäude sind fertig und von der nahen Innenstadt aus unübersehbar. Der Innenausbau läuft, Pflasterarbeiten und der Zaun rund um die Anlage werden noch folgen. Doch die Pfähle, an denen die vom Hafenbecken II mitgenommene Steganlage festgemacht wird, wurden schon in den Hafengrund gerammt, sagt Goetz. Und erst der Steg macht Wassersport möglich. -nau