Alle Schulen sollen Ende des Jahres schnelles Internet besitzen

1,7 Millionen Euro fließen pro Jahr in die digitale Ausstattung in Neuss.

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Neuss. Alle Neusser Schulen sollen bis Ende 2017 ans schnelle Internet mit einer Breitbandversorgung von mindestens 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) angeschlossen sein. Für Schuldezernentin Christiane Zangs ein wichtiges Signal, denn der Einsatz digitaler Medien im Unterricht nimmt stetig zu — und dafür bedarf es einer entsprechenden Infrastruktur. „In allen Bereichen, in denen mehr als 50 Mbit/s möglich sind, wird das auch umgesetzt“, sagt sie. Am liebsten wären ihr und den Mitarbeitern der Schulverwaltung eine direkte flächendeckende Glasfaseranbindung der Schulen. „Allerdings sind wir darauf angewiesen, was vor Ort von den Telekommunikationsunternehmen angeboten wird und möglich ist.“

Grundsätzlich seien die Schulen in Neuss mit einer Breitbandversorgung von mindestens 50 Mbit/s gut aufgestellt. „Wir stehen im Vergleich mit anderen Kommunen gut da“, betont Zangs. Zwischenergebnisse einer Studie im Auftrag der Medienberatung NRW bestätigen diese Sicht. Demnach verfügen NRW-weit nur 18 Prozent der Schulen über einen Internetanschluss mit einer Geschwindigkeit von mindestens 50 Mbit/s. In Neuss sind 39 Schulstandorte entsprechend ausgestattet: 28 mit 50 Mbit/s der Telekom, acht Schulen mit einem 100 Mbit/s-Anschluss der Deutschen Glasfaser, drei Schulen mit 150 Mbit/s von Unitymedia. Bis Jahresende sollen noch bestehende Lücken — wie zum Beispiel in Norf — geschlossen werden. Kurt-Herbert Derichts betont, wie wichtig eine entsprechende Ausstattung der Schulen ist. Der Kreisgeschäftsführer des Bundesverbands Mittelständische Wirtschaft ist überzeugt: „Heute in den Breitbandausbau zu investieren, eröffnet gesellschaftliche Spielräume in der Zukunft.“ Die Schüler seien Garant dafür, „dass die Transformationsphase des Industrielands NRW in eine neue Ära hochmoderner Technologie gelingt“.

Die Infrastruktur ist das eine, die Ausstattung mit Hard- und Software das andere. Ingo Habermann, Leiter des Schulverwaltungsamtes, und Uwe Klause, Sachbearbeiter Neue Medien, sind in ständigem Kontakt mit den Neusser Schulen. Die Hardware, die dort zur Verfügung steht, umfasst insgesamt 2500 Einheiten (also zum Beispiel PCs und iPads). „Die Geräte werden geleast, sind auf dem neuesten Stand, und alle vier Jahre gibt es neue Geräte“, sagt Habermann. Rund 1,7 Millionen Euro pro Jahr fließen in die digitale Ausstattung der Neusser Schulen.

Bei den Lehrmaterialien gibt es laut Christiane Zangs eine klare Ansage: Schulen, die ein entsprechendes Medienkonzept vorlegen, erhalten die benötigte Ausstattung auch — nach Prüfung durch eine Fachkommission. Es gebe Schulen, die dies mehr wahrnehmen, andere seien zurückhaltender. „Die Lehrer vor Ort entscheiden, wie sie ihren Unterricht gestalten“, sagt Zangs. Eine Tendenz sei allerdings auszumachen: Vor allem in den Naturwissenschaften würde zunehmend auf moderne Technik und digitale Lehrmaterialien gesetzt.