Kickerturnier für umstrittenen Verein

Geld soll „Ansaar International“ zugute kommen. Laut Verfassungsschutz soll der Verein der Salafisten-Szene nahe stehen.

Foto: WZ-Archiv

Neuss. Es ist ein kleines Schild an der Tür eines Cafés in der Neusser Innenstadt, das Aufsehen erregt. Es dient als Ankündigung für ein Kickerturnier, dessen Einnahmen dem 2012 gegründeten Verein „Ansaar International“ zur Verfügung gestellt werden sollen.

Dieser wurde 2013 zum ersten Mal im Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen erwähnt. Bereits damals wurde er als „fest mit der deutschen Salafisten-Szene verwoben“ bezeichnet. Bei Spendensammlungen würden „international bekannte und angesehene salafistische Prediger als besondere Attraktionen eingebunden“, heißt es im aktuellen Verfassungsschutzbericht. Der Verein wurde 2012 gegründet und hat seinen Sitz in Düsseldorf. Gründer und Vorsitzender ist Abdul Rahman Kayser.

Der Name „Ansaar“ geht auf das arabische Wort für „Helfer“ zurück. Schließlich bezeichnet sich der Verein als Hilfsorganisation, die notleidende Menschen im In- und Ausland unterstützen will. Nach eigenen Angaben ist der Verein in fast 30 Ländern aktiv. „Wir bauen Moscheen, Koran-Schulen und Schulen, Krankenhäuser, Bunker, Waisenhäuser, Witwen-Heime und Brunnen“, heißt es auf der Website. Wegen seiner Kontakte zu „Ansaar International“ hatte der Fußballprofi Änis Ben-Hatira jüngst seinen Job bei Darmstadt 98 verloren.

Der Inhaber des Cafés, in dem das Kickerturnier ausgerichtet wird, bestreitet jegliche Verbindungen zur salafistischen Szene: „Es geht einzig und allein darum, zu helfen. Im Gegensatz zu anderen Organisationen weiß ich bei ,Ansaar International’, dass das Geld auch ankommt.“ Der IS-Terror habe ihm und seinen muslimischen Freunden den „Ruf kaputt gemacht“, wie er sagt. „Wir sind ganz normale Menschen, wenn ich wüsste, dass von dem Geld der IS unterstützt wird, würde ich es doch nicht zur Verfügung stellen.“

Der Vereinsvorsitzende Abdul Rahman Kayser hatte Ende November bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf von einer „Verleumdungskampagne“ gesprochen. Dort äußerte er auch Unverständnis über die Kritik an Ben-Hatira. Der Verein sei nur eine Hilfsorganisation.