Alte Post: Auf den richtigen Kurs gebracht

Das neue Kursverzeichnis der Alten Post ist da. Schwerpunkt ist die Studienvorbereitung.

Neuss. „Als ich Schauspieler werden wollte, wäre es gut für mich gewesen, wenn es damals eine Einrichtung wie die Alte Post gegeben hätte“, sagt ihr Leiter Hans Ennen.

Was er damit meint, ist die Möglichkeit der vorberuflichen Orientierung in künstlerischen Berufen, die im neuen Kursangebot der Alten Post ganz groß geschrieben wird.

Junge Menschen, die mit einem Kunststudium liebäugeln oder sich an einer Musik-, Tanz- oder Schauspielschule bewerben möchten, erhalten durch das Kursangebot die Möglichkeit, mit Unterstützung von Fachdozenten zuvor ihre Talente und Fähigkeiten auszuloten.

Zudem vermitteln die Dozenten eigene Erfahrungen aus dem Berufsleben. „Viele junge Leute scheuen sich, ihre künstlerischen Talente tatsächlich ausbilden zu lassen, weil diese Berufe oft mit dem Begriff ,brotlos’ gleich gesetzt werden. Das muss es aber in vielen Fällen gar nicht“, betont Ennen.

Für Schüler die fürchten, dass ihnen ein solches Studium später nicht mehr Möglichkeiten bietet, als die Wahl zwischen Starruhm und Taxischein, sind er und der Leiter des Bereichs Bildende Kunst, Klaus Richter, jederzeit ansprechbar.

Da man mit einem erweiterten Angebot verstärkt junge Menschen ansprechen möchte, wurde auch am Erscheinungsbild des Kursverzeichnisses gearbeitet. Waren die Hefte früher eher durch eine schlichte, grafische Gestaltung gekennzeichnet, hat jetzt die junge Fotografin Stefanie Suchy im Auftrag von Klaus Richter, für ein sehr modernes, szeniges Design gesorgt.

Auf 127 Seiten präsentiert sich das Kulturforum mit über 70 Kursen, darunter auch zahlreiche Angebote für Kinder von vier bis elf Jahren. Die „Zwergenwerkstatt“ , ein Programm für vier- bis siebenjährige Kinder, hat sich dabei als wahre Zukunftsinvestition erwiesen. „Eine große Zahl der Kinder nimmt später das erweiterte Kursangebot wahr und bleibt so dem Haus erhalten“, sagt Ennen.

Hans Ennen ist nach einigen Anläufen übrigens die Aufnahme an einer Schauspielschule geglückt, jedoch sagt er rückblickend: „Mit ein wenig mehr Führung wäre das erheblich einfacher gewesen.“