Asyl: Stadt sucht Platzfür Wohncontainer
Die Bürger wehren sich gegen den Standort Langer Weg. Die Stadt sucht nach Alternativen.
Grevenbroich. Die Gustorfer und Gindorfer lehnen die von der Stadt geplanten Flüchtlings-Wohncontainer am Langer Weg vehement ab. Das wurde jetzt bei einer Bürgerversammlung deutlich. Einhelliger Tenor der Besucher: Das abgelegene Gelände eigne sich nicht. Vielmehr sollten die Asylbewerber mitten im Ort untergebracht werden — dies trage zur Integration bei. Für eine solche Lösung plädierte auch Ali Ismailovski. Das Vorstandsmitglied des NRW-Flüchtlingsrates hatte zuvor die Fläche am Langer Weg besichtigt. Sein Urteil: „Es ist eines Menschen nicht würdig, dort untergebracht zu werden.“
Die Stadt sucht händeringend nach Grundstücken, um Asylbewerber unterzubringen. Am Langer Weg sollen drei moderne Container-Einheiten für etwa 50 Menschen errichtet werden. „Das ist eine temporäre Lösung für zwei Jahre“, sagte Sozialdezernent Claus Ropertz. In der Zwischenzeit wolle die Verwaltung im Stadtgebiet nach Standorten für den Bau von zwei neuen Flüchtlings-Unterkünften suchen. Aus Ropertz’ Sicht sprechen für den Langen Weg vor allem die Nähe zum Einkaufszentrum an der Wassermühle, auch die Verkehrsanbindungen seien in Ordnung. Zudem habe die Stadt einen direkten Zugriff auf das RWE-eigene Gelände.
Die Gustorfer und Gindorfer bewerteten den Standort anders: Sie kritisierten, dass sich die Fläche im Überschwemmungsgebiet der Erft befinde. Zudem liege das Areal im Dunkeln, weitab vom Ort entfernt. Das erhöhe die Gefahr von rechtsradikalen Übergriffen, warnte Ali Ismailovski.
Als Alternativen wurden der leerstehende Supermarkt an der Provinzstraße und Hof der ehemaligen Hauptschule an der Eschenstraße ins Gespräch gebracht.
Bürgermeisterin Ursula Kwasny gab zu, dass die Stadt diese Alternativen nicht geprüft habe. „Das werden wir jetzt nachholen“, sagte die Verwaltungschefin.