Ausbildungsbörse zeigt Traumjobs
Am 21. Januar präsentieren 26 Unternehmen, Institutionen und Verwaltungen jungen Menschen Berufschancen.
Kaarst. Schon während der Schulzeit wusste Louis Uphul, dass er einen technischen Beruf erlernen wollte. „Zu meinem jetzigen Job bin ich aber erst auf Umwegen gekommen. Ich hatte zunächst eine Lehre als Elektriker begonnen, aber die Firma musste Insolvenz anmelden“, erzählt er. Im August habe er dann die Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik bei Westnetz begonnen. „Die Ausbildung ist super, das Team sehr nett, und wir lernen richtig viel“, sagt er.
Michael Engels, Westnetz-Ausbildungsleiter
Westnetz-Ausbildungsleiter Michael Engels weiß, dass handwerkliche Berufe bei den jungen Leuten heute nicht mehr so gefragt sind. „Deshalb sind Ausbildungsbörsen wie die in Kaarst für uns sehr wichtig“, sagt er. Seit die Börse im Jahr 2015 zum ersten Mal ihre Pforten in der Rathausgalerie geöffnet hatte, ist das Unternehmen dabei. „Zwar haben wir dort noch keinen neuen Auszubildenden gefunden, aber schon einige Praktikanten rekrutiert, die sich zu einem späteren Zeitpunkt für eine Lehre entscheiden könnten“, so Engels. In diesem Jahr hofft er auf einen noch größeren Erfolg: „Wir haben noch fünf Ausbildungsplätze ab August 2017 zu vergeben. Idealerweise finden wir die passenden Bewerber.“
Louis Uphul gefällt der Job. Alle zwei Monate hat er mit 15 anderen Auszubildenden seines Jahrgangs vier Wochen lang theoretischen Unterricht, dann geht es wieder in die Lehrwerkstatt. „Im praktischen Teil lernen wir den Umgang mit verschiedenen Materialien, Leitungen verlegen, Systeme zu programmieren, Fehler zu finden und zu beheben — es ist unglaublich vielseitig, und Teamfähigkeit ist in diesem Beruf sehr wichtig. Schließlich arbeitet man auf den Baustellen mit Anlagen, die bis zu 380 000 Volt haben“, berichtet er.
Am Stand von Westnetz wird es neben Informationsmaterial und den Erfahrungsberichten eines Auszubildenden auch eine computergesteuerte Buttonpresse geben. „So sehen die jungen Leute den Praxisbezug des Jobs und können gleich noch etwas mitnehmen“, sagt Engels. Bis zum vergangenen Jahr hieß die Ausbildungs- noch Jobbörse. „Aber das hat falsche Erwartungen geweckt. Viele dachten, es handelt sich um eine Vermittlung von Arbeitsplätzen“, erklärt Karl-Heinz Möllers von den Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) Kaarst, die mit der Kaarster Jungen Union die Börse ausrichten. Auch den Termin haben die Initiatoren für die dritte Auflage vom Herbst auf den Jahresbeginn verschoben. „Die Schüler müssen sich mit dem Halbjahreszeugnis um einen Ausbildungsplatz bewerben. Anfang des Jahres ist ihnen das Thema also deutlich näher“, sagt Möllers. Er ist überzeugt, dass eine Ausbildungs- und Studienbörse in Kaarst Sinn macht. „Zwar gibt es auch in Neuss oder Düsseldorf solche Veranstaltungen, aber wir haben viele Schulen in Kaarst, den Schülern ist der Weg dorthin oftmals zu weit“, erklärt er. Und für ortsansässige Betriebe sei es eine gute Möglichkeit, sich potenziellem Nachwuchs wohnortnah zu präsentieren.