Ausstellung im Kulturzentrum Zons
Mit „HeimatFront — Dormagen und Rommerskirchen in der Ära des Ersten Weltkriegs“ ist eine neue Ausstellung betitelt.
Rhein-Kreis Neuss. Fotos und Brotkarten, Zeitungsartikel und Urkunden, Feldpostkarten und Kriegskochbücher — mit einer Vielzahl von Exponaten beleuchtet das Archiv im Rhein-Kreis Neuss im Kulturzentrum Zons den Ersten Weltkrieg, dessen Ausbruch sich zum 100. Mal jährt. „HeimatFront — Dormagen und Rommerskirchen in der Ära des Ersten Weltkriegs“ heißt die Ausstellung, die ab Freitag bis zum 31. Oktober zu sehen ist. Ein Begleitprogramm umrahmt die Schau. Im nächsten Jahr soll ein wissenschaftlicher Band folgen.
„Die Bedeutung des Ersten Weltkriegs ist historisch enorm und für das Verständnis des 20. Jahrhunderts ungeheuer wichtig“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bei der Vorstellung der Präsentation, zu der auch Rommerskirchens Bürgermeister Albert Glöckner und sein Kulturdezernent Elmar Gasten gekommen waren.
Kreisarchiv Stephen Schröder und seine Mitarbeiter Peter Ströher, Christiane Skirde und Elena Carmona haben die Ausstellung über drei Etagen konzipiert. Sie beinhaltet auch zwei Audio-Stationen, für die das Medienzentrum des Rhein-Kreises Neuss Texte gesprochen und Hintergrundmusik ausgewählt hat.
„Der Erste Weltkrieg hat auch den Raum Dormagen/Rommerskirchen nachhaltig berührt. Abrupt und allmählich zugleich griff der Krieg in das Leben der Menschen ein, bis sich mit zunehmender Dauer fast nichts mehr so ausnahm, wie es vorher gewesen war“, erklärt Archivar Schröder. Letztlich habe jeder „geschuftet, gespart und gesammelt für den Krieg“, an den heute noch viele Denkmäler und Straßennamen erinnerten.
Das an der Schlossstraße gelegene Archiv im Rhein-Kreis Neuss, das die Unterlagen des Kreises, der Stadt Dormagen und der Gemeinde Rommerskirchen aufbewahrt, zeichnet mit Exponaten aus dem eigenen Bestand sowie privaten Leihgaben die Auswirkungen des Krieges auf einen noch vorwiegend ländlich geprägten Raum nach.
Zentrale Themen wie die Belange der Lebensmittelversorgung, der Kriegswirtschaft oder der Mobilisierung der Gesellschaft werden ebenso berücksichtigt wie das Kriegserlebnis einzelner Soldaten. Auch die sich an den Krieg anschließende Phase der ausländischen Besatzung wird thematisiert.
Petrauschke eröffnet die Ausstellung am Donnerstag um 19 Uhr offiziell. Am Freitag beginnt um 18 Uhr ein historischer Themenabend, den das Archiv und der Kreisheimatbund unter das Leitwort „Der Erste Weltkrieg und seine Auswirkungen auf die Region“ gestellt haben. Drei ausgewiesene Fachleute referieren: Volker Standt aus Köln spricht über den Kriegsalltag in der Großstadt, Markus Raasch aus Mainz über Kirche, Schule und Jugend im Ersten Weltkrieg, und Stephen Schröder beleuchtet das Thema „Versorgungslage und Kriegsalltag: die Beispiele Dormagen und Rommerskirchen“.