B 59: Umgehungsstraße soll Allrath endlich entlasten
Die Anwohner beklagen den starken Verkehr. Straßen NRW plant nun für Allrath eine Ortsumgehung.
Grevenbroich. 13 500 Fahrzeuge rollen am Tag über die Bundesstraße 59 in Allrath. Der starke Verkehr auf der Hauptachse Richtung Köln zerschneidet den Ort in zwei Teile. Die Lösung des Verkehrsproblems soll eine Umgehungsstraße bringen. „Für das Teilstück bei Allrath haben wir für den Bundesverkehrswegplan 2015 eine Umgehungsstraße angemeldet“, erklärt Projektkoordinatorin Gerlinde Quack beim Landesbetrieb Straßen NRW.
Bis Rommerskirchen wurde die Umgehung bereits realisiert, das nächste Teilstück bis Sinsteden könnte im kommenden Jahr in Angriff genommen werden. „danach ist der Abschnitt bei Allrath der letzte, der noch nicht ausgebaut ist“, so Quack. Die Entscheidung, ob das rund fünf Millionen Euro teure Projekt aufgenommen wird, stehe aber noch aus. Nach den Überlegungen bei Straßen NRW soll die Umgehung mit drei Fahrstreifen in Höhe der Bongarder Straße nach Norden schwenken, um Allrath führen und hinter der Bebauung auf die heutige Trasse münden. Die genaue Führung steht noch nicht fest.
Laut Stadt muss eine künftige Erweiterung der Aluminiumindustrie berücksichtigt werden. Deshalb sei mit dem Landesbetrieb eine „mögliche Trassenführung eng um Allrath betrachtet“ worden, so Stadtsprecher Andreas Sterken. Der Barrensteiner Weg (K31) soll wahrscheinlich mit einer Brücke überquert werden.
Das Projekt ist jetzt auch in der Grevenbroicher Kommunalpolitik Thema. SPD-Bürgermeisterkandidat Klaus Krützen will sich für die Umgehungsstraße B 59n stark machen, um die Allrather von den Verkehrsströmen zu entlasten. „Ich würde als Bürgermeister das Thema auf meine verkehrspolitische Agenda setzen“, so Krützen. „Wir wollen mit Nachdruck bei den zuständigen Behörden auf den Bau drängen.“
Für die Allrather ist die B 59 aber nicht das dringendste Problem. „Die Straße würde sicherlich eine Entlastung bringen“, sagt Ulrich Hassels, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft „Allrath aktiv“: „Doch viele Bewohner würden sich mehr über eine Verkehrsberuhigung auf der K 31 freuen, die durch unseren Ort führt.“ Vor allem auf der Theodor-Körner-Straße gehe es sehr eng zu.
Das sieht auch Bürgermeisterin Ursula Kwasny so. Sie hält die Umgehungsstraße B59n für sinnvoll — aber: „Als erstes sollten wir uns mit den Allrathern zusammensetzen und ausloten, wo genau ihre Probleme liegen.
Danach sollte ein Verkehrskonzept für den ganzen Ort erarbeitet werden.“ Ohnehin ist die Ortsumgehung bei Allrath noch Zukunftsmusik. Steht das Vorhaben im Verkehrswegeplan, muss erst einmal geplant werden. „Es handelt sich um ein langfristiges Projekt. Ich gehe davon aus, dass die Bagger dort nicht vor dem Jahr 2025 anrücken werden“, erklärt Gerlinde Quack.