Bahn-Schmuckstücke aus ganz Europa
Modell-Ausstellung „Eurotrack“ im Sportforum Büttgen lockte 500 Gäste an.
Büttgen. Trotz Konkurrenzveranstaltungen wie dem Kaarster Schützenfest kamen 500 zahlende erwachsene Besucher und etliche Dutzend Kinder zur Modellbahnausstellung „Eurotrack“ ins Sportforum Büttgen. Dort gab es ein europäisches Gemeinschaftswerk zu bewundern: Die Aussteller aus unterschiedlichen europäischen Ländern hatten ihre Einzelmodule zu einer 112 Meter langen Eisenbahnlandschaft zusammengefügt.
„Die Resonanz war besser als erwartet, wir sind wirtschaftlich mit einem blauen Auge davongekommen“, lautet die Bilanz von Jürgen Schröder von der IGM Kaarst. Schwierig war oft nur die Kommunikation, vor allem mit den Modellbahnfreunden aus Ungarn. „Sie sprechen weder Deutsch noch Englisch“, sagte Schröder. Dass ihre Anlage gut beim Publikum ankam, dürften die Ungarn aber trotz der Sprachbarriere verstanden haben.
Die gab es nicht am Streckenabschnitt des Modellbahnclubs BK 1951 Wien: Rudolf Windisch, pensionierter Bahnbeamter, konnte alle Fragen beantworten. „Wir zeigen hier einen Bahnhof, 20 Kilometer von Wien entfernt im Zustand von 1962.“ Was es in der Realität nicht gibt, amüsierte ihn jetzt: „Der französische Thalys-Zug fährt neben der Wiener S-Bahn.“ Was es in der Bahn-Realität ebenfalls nicht gibt: E-Loks ohne Oberleitungen — eine Vereinfachung, die sie die sonst so detailverliebten Modellbauer erlaubten. Andere Länder, gleiche Probleme: „Drei unserer 20 Mitglieder sind Jugendliche — sie hören in der Regel auf, wenn die Freundin kein Verständnis für dieses Hobby hat“, erklärte Windisch.
Becky Jones war aus Großbritannien angereist — sie übernahm schon mal die Regie an ihrem Modul. Es bedurfte einiger Umsicht, um Zusammenstöße zu verhindern, galt es doch, rechtzeitig Signale zu setzen und Weichen zu stellen. Ralf Maischk vom MEC Aachen legte einen Spurt hin, weil die Modellbahn plötzlich losraste — der Strom war zu hoch aufgedreht worden. „Ich bin mit meinen 55 Jahren seit 30 Jahren einer der Jüngsten im Verein, die nächstälteren Mitglieder sind um die 75“, erklärte Maischk. Er fühlte sich wie unter Freunden. „Wir kennen uns hier mittlerweile alle.“
Die Modellbahner aus Caen in der Normandie ließen ihre Züge durch eine Landschaft fahren, die typisch ist für die Region. Überhaupt hätte man auch ohne die Landesflagge erkennen können, welches Land welchem Modul zuzuordnen ist, genormt war nur die Technik und es gab genug Spielraum für Landestypisches.