Bankräuber (40) erhält Haftstrafe
Der Familienvater aus Rommerskirchen hatte 2015 eine Filiale in Wevelinghoven überfallen.
Grevenbroich/Rhein-Kreis. Das Schöffengericht Mönchengladbach hat mit einem Bankräuber aus Rommerskirchen kurzen Prozess gemacht: Der Mann, der im Sommer 2015 in Wevelinghoven die Filiale der Raiffeisenbank überfallen hatte, wurde in nur zwei Stunden zu zwei Jahren und neun Monaten Haft wegen schweren Raubes in einem minderschweren Fall verurteilt. Zuvor hatte der Familienvater ein Geständnis abgelegt.
Zitternd und hochnervös nahm der 40-Jährige gestern auf der Anklagebank Platz. Direkt zu Beginn räumte er ein, den Raubüberfall in Wevelinghoven begangen zu haben. „Ich hatte große Finanzsorgen, wusste nicht mehr ein noch aus“, sagte der Vater eines vier Jahre alten Sohns.
Grund für die Finanzsorgen war eine Firmengründung vor einigen Jahren, die zunächst rosige Zukunftsaussichten versprach. Gemeinsam mit seinem Trauzeugen hatte der Handwerker ein eigenes Unternehmen an den Start gebracht. „Die Auftragslage war anfangs auch hervorragend“, so die Aussage des Angeklagten. Dann allerdings hätte sich sein Firmenpartner in die Schweiz abgesetzt und sei fortan nicht mehr zu erreichen gewesen. Das Geld sei immer knapper geworden. „Weil ich kein Geld hatte, um Material zu kaufen, habe ich die Bank überfallen“, sagte der Angeklagte.
Bei seinem Überfall ging der Handwerker allerdings nahezu dilettantisch vor. Er parkte seinen Firmenwagen ganz in der Nähe der Bank, zog sich eine Spielzeug-Maske seines Sohnes halb vor das Gesicht und marschierte mit einer Soft-Air-Waffe in der Hand in das Geldinstitut. Mit lediglich 200 Euro gelang ihm die Flucht. Überwachungskameras hatten alles aufgezeichnet, Bekannte erkannten den stark übergewichtigen Mann. Die Verteidigung hatte um eine Bewährungsstrafe gebeten. Dafür sah die Richterin jedoch keine Möglichkeit mehr. mape