Bürger sollen Autos der Stadt nutzen können

Dormagener Verwaltung erarbeitet ein Mobilitätskonzept. Das soll zu Einsparungen führen.

Dormagen. Es geht um Klimaschutz, Energieeffizienz und natürlich ums Geld: Denn wenn die Stadt erstmals ein umfassendes Mobilitätskonzept entwickelt, soll es am Ende viele Gewinner geben. Die Mobilität der Rathaus-Mitarbeiter soll künftig besser organisiert, die vorhandenen Ressourcen sollen effektiver eingesetzt werden — und am Ende zu Einsparungen führen.

Konkret soll ein Stadtkonzern-übergreifender Auto-Pool eingerichtet werden, der aus Elektrofahrzeugen und einem gleichzeitig öffentlich zugänglichen Carsharing-Angebot besteht, „das wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll ist“, sagt Beigeordnete Tanja Gaspers, die die Leitung einer Arbeitsgruppe hat, die dieses Thema verfolgt. Heißt zum Beispiel: Dienstwagen können von Mitarbeitern gegen Kostenerstattung abends oder am Wochenende auch privat genutzt werden. Heißt auch: In nicht ausgelasteten Zeiten kann der Rathaus-Fuhrpark durch Dritte, zum Beispiel andere Behörden, genutzt werden.

Ein externes Mobilitäts-Beratungsbüro — dessen Leistung vom Bundesfinanzministerium bezahlt wurde — hat eine sehr detaillierte Fahrdatenerhebung vorgenommen. Danach verfügt der Stadtkonzern über 21 Dienstwagen, die von 93 Mitarbeitern genutzt werden, die damit rund 119 400 Kilometer im Jahr fahren. Die Gesamtkosten im Jahr belaufen sich auf gut 140 000 Euro.

Interessanter sind die Effekte bei einer Vermietung der Fahrzeugflotte an Mitarbeiter sowie bei einer Erweiterung auch für Bürger — und dorthin soll die Reise letztlich gehen. In letzterem Fall würden 23 Fahrzeuge jährlich rund 3400-mal vermietet werden. Die Einnahmen beliefen sich dann auf fast 37 000 Euro bei einer Gesamtfahrleistung von 154 000 Kilometern. Im nächsten Schritt will die Verwaltung einen Dienstleister finden, der ein solches neues Mobilitätssystem liefert und betreibt. „Für die Anschaffung von Elektrofahrzeugen kann die Stadt Fördermittel des Bundes erhalten“, sagt Gaspers.