Creditreform sucht neue Heimat

Die Stadt will die Firma halten und bietet das „Turm-Grundstück“ an.

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Neuss. Für zwei Probleme könnte es eine Lösung geben — und die ist exakt 14 606 Quadratmeter groß. So groß wie das Grundstück an der Ecke Stresemann-Allee und Hammfelddamm, auf dem schon vor 20 Jahren an himmelstürmende Hochhäuser gedacht worden war — und das noch immer brach liegt. Andererseits platzt die Zentrale des Verbands der Vereine Creditreform an der Hellersdorfstraße aus allen Nähten. Das Unternehmen aus dem Bereich der Wirtschaftsinformation ist auf der Suche nach einer neuen Heimat. Und damit die auch in Zukunft eine Neusser Postleitzahl hat, möchte die Stadt dem Unternehmen gerne ein Angebot machen: das „Turm-Grundstück“.

Im Planungsausschuss soll kommende Woche schon der rote Teppich ausgerollt werden. Wenn die Gesellschafter der Creditreform — wie beabsichtigt — Ende Mai eine endgültige Standortentscheidung treffen, soll es an Planungsdingen nicht scheitern. Dazu ist Eile geboten. Ein Grundsatzbeschluss des Rates zur Planänderung wäre vorher zu fassen. Zudem soll sich der Planungsausschuss schon am 31. Mai mit dem zweiten Schritt beschäftigen und den Aufstellungsbeschluss für den neuen Bebauungsplan fassen. Der soll — verbunden mit einem Beschluss zum Verkauf der Fläche — am 9. Juni den Rat passieren. Soweit die Planung.

Für Bürgermeister Reiner Breuer wäre eine Einigung mit der Creditreform ein „wichtiger Schritt zur städtebaulichen Weiterentwicklung“. Darüber hinaus geht es darum, die 650 Jobs der Firmenzentrale in Neuss zu halten und diese Zahl vielleicht noch zu erhöhen. Weil die Creditreform daran denkt, weitere Unternehmensteile nach Neuss zu verlagern, plant sie ein Objekt für 700 Büro-Arbeitsplätze.

Mit der Standortsuche hat die Creditreform das Düsseldorfer Makler-Unternehmen Anteon beauftragt. Das hatte schon 2011 einen neuen Standort gesucht und am Wendersplatz gefunden. Die Pläne für ein futuristisches Bürogebäude — aufgeständert und in Ypslion-Form — waren damals weit gediehen und mit der Firma Kölbl Kruse schon ein Investor an Bord, doch dann zerschlug sich das Vorhaben. Die Creditreform verlängerte ihren Mietvertrag bis 2020. Nun ist wieder alles zurück auf Anfang.

Für den in Grimlinghausen lebenden Anteon-Inhaber Marius Varro ist das Grundstück an der Stresemann-Allee erste Wahl — wenn die Creditreform baut. Teil des Prüfauftrages ist nämlich auch, im Großraum Düsseldorf nach Objekten im Bestand zu suchen. Für eine Anmietung hätte man noch Zeit, sagt Varro mit Blick auf den bestehenden Mietvertrag.