Das geklaute Tor von Straberg
Tatsachenentscheidung in der Kreisliga C
Neuss. In der Kreisliga C ticken die Uhren anders. Die dritte Halbzeit an der Theke ge-winnt oft eine ebenso große Bedeutung wie der Kick zuvor. Da wird dann beim Bierchen über Phantomtore oder andere Tatsachenentscheidungen diskutiert. Doch zumindest eines sollte aus den 90 Minuten zuvor doch bitte schön richtig und für die Nachwelt nachschlagbar Niederschlag finden: das Ergebnis.
Als sich nach der Partie des 18. Spieltags der Kreisliga C, Gruppe 2, die Spieler des FC Straberg II und der DJK Novesia Neuss III mit Handschlag verabschiedeten, waren eigentlich alle zufrieden. Man hatte sich in einer Begegnung, in der es für beide um nicht mehr viel ging, schiedlich friedlich mit 3:3 getrennt. Es gab schöne Tore, vor allem das 2:3 der Straberger durch einen Fallrückzieher von Stefan Scharfenberg war sehenswert.
Dann der Schock für die Straberger: Online war zu lesen, Novesia hätte das Spiel mit 3:2 gewonnen. Ein Fehler, der schnell zu beheben sei, dachte man sich in Straberg. Der Staffelleiter wurde informiert, der forderte eine schriftliche Stellungnahme. Beide Mannschaften bestätigten, die Begegnung sei 3:3 ausgegangen — nur der Schiedsrichter konnte sich partout nicht mehr erinnern und hatte auf seiner Spielnotizkarte auch nur fünf Treffer notiert. Es kam zur Verhandlung vor der Kreisspruchkammer. Elf Zeugen sagten aus, fast alle konnten sogar noch die genaue Torfolge aufsagen — nur der Schiri nicht. Das Urteil: Die Spielwertung bleibt, es handele sich um eine Tatsachenentscheidung, die unanfechtbar sei. Das geklaute Tor von Straberg macht die Beteiligten nun einfach nur sprachlos.