Neue Böden für marode Schulcontainer
Verwaltung soll Voraussetzungen für Neubau und Kosten prüfen.
Neuss. Eine Schulleiterin, die sympathisch-verärgert ihren Frust herauslässt, eine Ausschussvorsitzende, die einmal kurz aus der Haut fährt, Eltern auf den Zuhörerstühlen, die erkennbar ungeduldig sind, und das Foto eines sehr großen Pilzes an einer Containerwand bestimmten die Debatte um die maroden Klassencontainer der Karl-Kreiner-Grundschule im Schulausschuss. Am Ende stand ein eher zurückhaltender Beschluss: Für knapp 30 000 Euro werden die Böden ausgetauscht — eine Notmaßnahme. Und die Verwaltung soll bis zur nächsten Sitzung am 7. Mai Voraussetzungen für einen Neubau prüfen und Kosten schätzen.
Seit knapp zehn Jahren stehen die Container in der Nordstadt. Immer wieder gab es Mängel, dann ließ die Stadt reparieren. „Flickwerk“ war ein Ausdruck, der mehrfach fiel. Schulleiterin Dorothee Mühle, keineswegs ein Schwergewicht, war 2011 durch den Boden gebrochen, im Februar dieses Jahres gab er an anderer Stelle nach. Mehrfach funktionierte die Heizung nicht, zuletzt im Januar und im Februar, im Flur ist es extrem eng, die Räume sind feucht und kaum isoliert.
Dorothee Mühle tat sich zunächst schwer, über die Zustände zu sprechen. „Wir sind eine tolle Schule“, sagte sie, den Ruf ihrer Schule zu beschädigen wollte sie unbedingt vermeiden. Und doch beschrieb sie den Politikern die massiven Mängeln ebenso eloquent wie energisch. Der Pilz („er ist nicht gefährlich, sogar essbar . . .“) wuchs innerhalb einer Woche, und er brauche „sehr viel Nässe“, um so zu gedeihen. Sie berichtete von Rost und Nässe und davon, dass das Gebäudemanagement „sehr befremdlich“ mit ihren Beanstandungen umgegangen sei.
Im Ausschuss entspann sich eine emotionale, mit Wahlkampf gewürzte Diskussion. Mit Planungen für einen sofortigen Neubau konnte sich die SPD nicht durchsetzen. Erst mit den Haushaltsberatungen im Herbst können Mittel für die Neubauplanung bereitgestellt werden.