Der Deutsche Meister startet in Neuss

Marcus Burghardt hat für das Radrennen Tour de Neuss zugesagt. Er ist der zweite Teilnehmer, der derzeit noch die Rundfahrt in Frankreich bestreitet.

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Neuss. Vor drei Wochen hat Marcus Burghardt einen seiner größten Erfolge gefeiert, als er sich bei den Deutschen Straßenmeisterschaften in Chemnitz erstmals den Titel sicherte. Am vergangenen Samstag sorgte er auf der achten Etappe der Tour de France von Dole nach Station de Rousses für viel Wirbel, als er ebenso wie sein Teamkollege Emanuel Buchmann (Bora Hansgrohe) lange Zeit in der Ausreißergruppe an der Spitze fuhr. Und nachdem er sich zwei weitere Wochen durch Frankreich gekämpft haben wird, kommt Burghardt am 26. Juli nach Neuss.

Der 34-Jährige aus Zschopau in Sachsen ist nach Robert Wagner (Magdeburg/Team Lotto NL Jumbo) der zweite aktuelle Tour-de-France-Teilnehmer, der für die Tour de Neuss gemeldet hat. Dort war er bislang erst einmal am Start: 2008 — in dem Jahr, in dem er für das Team Columbia eine Etappe der Tour de France gewinnen konnte — rollte er als 19. über den Zielstrich auf der Kaiser-Friedrich-Straße.

Da hat Marcus Burghardt am Mittwoch in zwei Wochen einiges gut zu machen. „Es freut uns natürlich riesig, dass wir den aktuellen Deutschen Straßenmeister verpflichten konnten“, sagt Stephan Hilgers, Vorsitzender des Neusser Radfahrervereins, der zum 16. Mal die Tour de Neuss ausrichtet.

Stephan Hilgers, Vorsitzender des NRV, der das Radrennen ausrichtet

Der NRV-Chef ist guter Hoffnung, dass Marcus Burghardt und Robert Wagner nicht die einzigen Teilnehmer bleiben, die quasi direkt von der Frankreich-Rundfahrt kommen. „Wir stehen in aussichtsreichen Gesprächen mit einer Reihe weiterer Fahrer, die derzeit in Frankreich unterwegs sind“, verrät Hilgers. So auch mit zwei Teamkollegen der beiden: Paul Martens (Lotto NL Jumbo), 2012 Sechster, und Emanuel Buchmann, im vergangenen Jahr Vierter und derzeit auf Rang 18 bester Deutscher im Gesamtklassement der Tour de France.

„Aber eine Verpflichtung muss natürlich auch in unseren Etat passen“, stellt Hilgers klar. Der steht zwar weitgehend, „weil uns viele Sponsoren und Unterstützer treu geblieben sind“, sagt der NRV-Vorsitzende. Trotzdem sind er und seine Vorstandskollegen Barthel Wienands und Heinz Hegger noch eifrig beim „Klinkenputzen“, um das Niveau des Rennens weiter anzuheben.

Wie gut das in den vergangenen Jahren bereits war, macht ein Blick in die Statistik deutlich: Von den 16 deutschen Fahrern, die aktuell in Frankreich unterwegs sind, waren 13 bereits ein- oder mehrmals in Neuss am Start. Nur der „ganz große Name“ — so wie in den Anfangsjahren, als Erik Zabel, Jens Voigt oder Tony Martin die Siegerliste zierten — fehlte in den vergangenen Jahren. „Wir bemühen uns“, erklärt Hilgers vielsagend, „wobei wir mit der Verpflichtung des Deutschen Meisters ja schon für eine Hausnummer gesorgt haben.“