Dialog zwischen Solostimmen
Kammerakademie spielt in Kattowitz mit dem polnischen Kammerorchester Aukos.
Neuss. Anlässlich der „Kultursaison NRW in Polen“ wird die Deutsche Kammerakademie Neuss am Rhein am 18. September in der St. Anna-Kirche in Kattowitz-Nikiszowiec ein Konzert mit dem polnischen Kammerorchester Aukos geben. Die St. Anna-Kirche liegt in einer historischen Siedlung, die für die Bergleute der Giesche-Grube Anfang des 20. Jahrhunderts nach Plänen der Charlottenburger Architekten Emil und Georg Zillmann gebaut wurde.
Ziel des Polen-NRW-Jahres ist es, den Kulturaustausch zwischen beiden Ländern zu intensivieren. Und so bilden die Kammerorchester ein großes Sinfonieorchester, um zwei bedeutende Werke der Musikgeschichte aufzuführen. Der Abend wird mit dem Konzert für Violine, Violoncello und Orchester op. 102 von Johannes Brahms eröffnet. Die Geigerin Lena Neudauer übernimmt den Violinpart und das polnische Nachwuchstalent Marcin Zdunik spielt das Cellosolo.
Die spieltechnischen Anforderungen des Doppelkonzertes sind enorm: Der Reiz liegt vor allem im engmaschig gewobenen Dialog zwischen den beiden Solostimmen. Sie müssen musikalisch so aufeinander eingehen, dass der Eindruck des organisch Gewachsenen entsteht — als spielten nicht zwei verschiedene Instrumente.
Nach der Pause erklingt dann die populäre dritte Sinfonie des polnischen Großmeisters Henryk Górecki, der selbst aus Schlesien stammt. Er studierte in Kattowitz und bei Olivier Messiaen in Paris. Mit seiner im Jahr 1976 uraufgeführten dritten Symphonie konnte er einen geradezu sensationellen Erfolg feiern. Rund anderthalb Jahrzehnte nach seiner Entstehung wurde das Werk zu einem internationalen Bestseller. Weitere Konzertinfos im Internet.