Die Plätze am Hauptbahnhof strahlen in neuem Glanz
Für die Verschönerung am Haupt- und Hintereingang des Bahnhofes hat die Stadt mehr als eine Million Euro investiert.
Nordstadt. Die letzten Schrauben der neuen Bänke wurden gestern Mittag festgedreht, die Bodenrillen des Blindenleitsystems müssen noch von dem Baustellendreck gereinigt werden. Die eigentlichen Arbeiten vor und hinter dem Neusser Hauptbahnhof sind aber beendet. Und so konnte Bürgermeister Herbert Napp gestern am Hinterausgang verkünden: „Die schlimmste Seite des Hauptbahnhofs hat jetzt ein gutes Gesicht bekommen. Dazu trägt auch der Platzcharakter vor dem Jobcenter bei.“ Er biete Fußgängern und Radfahrern großzügigen Raum. Sieben Bäume werden noch gepflanzt.
Über eine Million Euro hat die Stadt im vergangenen Halbjahr rund um den Bahnhof investiert. Der Weißenberger Weg wurde so verlegt, dass Besucher das Jobcenter und dessen Tiefgarage gut erreichen können. Vom Bahnhofsausgang bis zum Eingang der Hartz-IV-Behörde erstreckt sich jetzt ein mit grauen Pflastersteinen versehener Platz, der allerdings durch die Zufuhrstraße beziehungsweise Karl-Arnold-Straße unterbrochen wird.
Herbert Napp, Bürgermeister
44 Bügel zum Abstellen von Fahrrädern wurden montiert. Darüber hinaus wurde vor der Bahnunterführung eine 2,50 Meter hohe Treppe von der Karl-Arnold-Straße zur Salzstraße hin gebaut. Das Stadtbild wird jedoch weiterhin von zugenagelten Fenstern und heruntergekommenen Gebäuden des angrenzenden Bauer-und-Schauerte-Geländes getrübt — „die maroden Reste einer in Insolvenz gegangenen Unternehmung“, sagt Napp. „Wir wissen noch nicht, was damit geschehen wird. Auch nicht, was sich dort noch im Boden befindet.“
Schon bei den jetzigen Arbeiten hinter dem Bahnhof sei man auf allerlei Ungewöhnliches gestoßen. „Wir haben auf dem ehemaligen Firmengelände Erdtanks, einen sehr langen Schutzbunker, Gleisanlagen und alte Straßen gefunden“, berichtet Gerd Eckers.
Auch der Bahnhofsvorplatz zur Marienkirche hin ist nun fertig gestellt. „Die beauftragte Baufirma war sehr zügig“, lobt der Leiter des Tiefbaumanagements. Neben einer breiteren Fußgänger- und Radfahrer-Furt — sie ist jetzt 14 statt sechs Meter breit — wurde die Straße, die bislang zum Marienkirchplatz führte, für Autos gesperrt. Stattdessen gibt es jetzt eine neue Zufahrt zum Parkplatz an der Kirche. „Das ist so mit Anwohnen und Kirchengemeinde abgestimmt worden“, berichtet Eckers.
Die Fahrbahnbereiche des Theodor-Heuss-Platzes haben eine neue Asphaltoberfläche, die Platzflächen granitgraue Pflastersteine erhalten. Das Blindenleitsystem wurde bis zum Marienkirchplatz fortgeführt. Für Radfahrer stellte die Stadt 52 neue Abstellbügel auf. Zukunftsmusik bleibt die Verlegung der Straßenbahnhaltestelle in Richtung Knuffmann, um die Verkehrsströme auf dem Vorplatz zu entzerren. „Das müssen wir sehr sorgfältig planen“, sagt Planungsdezernent Christoph Hölters. „Die Kosten werden in einem höheren Millionenbereich liegen.“