Dormagen: Ein Bündnis zwischen Industrie und Bürgern
Stadt, Kreis und Unternehmen bekennen sich in der Lokalen Allianz Dormagen zur Gestaltung im Dialog.
Dormagen. Zur Stärkung der Industrie und des produzierenden Gewerbes im Rhein-Kreis Neuss ist die "Lokale Allianz Dormagen - ein Wirtschaftsraum mit Perspektive" gegründet worden. Gewerkschaftsvertreter, Politiker und Bürger sowie über 20 Unternehmen aus der Region riefen das Bündnis am Donnerstagabend in Knechtsteden ins Leben. In der Aula des Norbert-Gymnasiums wurde die "Knechtstedener Erklärung" unterschrieben.
Darin verpflichten sich Stadt, Kreis und Unternehmen dazu, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und den Standort zu sichern. Aktiv und intensiv wollen die Unternehmen die Bürger in Planungen einbinden, Jugendlichen qualifizierte und zukunftssichere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Gemeinsam soll ein Programm der "guten Nachbarschaft" entwickelt werden.
In seiner Begrüßung hat Thomas Merbeck, der Vorsitzende der Initiative Dormagen, betont, dass die feierliche Gründung nur der Startschuss sei und nun eine Kommunikation aller Partner auf Augenhöhe erfolgen müsse.
Dormagens Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann unterstrich die Stärke des Wirtschaftsstandorts Dormagen, an dem viele, weltweit bedeutende Produkte hergestellt und hoch qualifizierte Arbeitnehmer beschäftigt seien. Die Akzeptanz der Industrie in der Bevölkerung sei dabei ein wichtiger Standortvorteil.
Dem konnte der Leiter des Chemparks Dormagen, Walter Leidinger, nur zustimmen. "Mit der Allianz schaffen wir eine Plattform, um sachlich über Industriethemen reden zu können." Die positive Haltung der Bevölkerung sei eine Voraussetzung für langfristige Investitionen von Unternehmen im Chempark. In seinem Vortrag "Dialogorientierte Industriepolitik" verwies Ministerialdirigenten Karl-Uwe Bütof auf die Gründung der "NRW Allianz pro Industrie und Nachhaltigkeit" und freute sich über das erste lokale Bündnis.
In der Podiumsdiskussion plädierte Norbert Grimbach als Vertreter der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt dafür, bei dem Dialog mit den Unternehmen den Fokus stärker auch auf Umweltfragen zu richten. Der Bereich Naherholung müsse stärker entwickelt werden.
Realschullehrer Norbert Grimbach räumte ein, dass das Verständnis der Naturwissenschaften an Schulen und Universitäten vernachlässigt wurde und nun viele Defizite bekämpft werden müssten. Da konnte Walter Leidinger beruhigen: "Wir sind bereits aktiv und veranstalten an Grundschulen naturwissenschaftliche Experimente."