Dormagen: Hoffmann schließt Sitzung in Rekordzeit
In zwei Minuten ist der Spuk nach dem „Jamaika-Boykott“ vorbei.
Dormagen. Ganze zwei Minuten dauerte der Spuk, dann verließ Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann eiligen Schrittes den Saal. Seine CDU und die beiden Koalitionspartner FDP und Grüne hatten ihre Ankündigung wahr gemacht und die Sitzung des Stadtrates am Donnerstagabend boykottiert.
Nur 17 statt 44 Parlamentarier zählte Hoffmann im Haus für Horrem, stellte damit die Beschlussunfähigkeit des Rates fest und schloss die Sitzung in Rekordzeit.
Zwischenrufe von SPD-Fraktionschef Bernhard Schmitt, der neben Hans-Joachim Woitzik (Zentrum) und Dietrich Krueger (BfD) zu den Initiatoren des Termins zählte, wiegelte der Verwaltungschef ab.
Zumindest die Mitarbeiter der Verwaltung, allen voran der Erste Beigeordnete Ulrich Cyprian (CDU), blieben noch einige Minuten auf ihren Stühlen sitzen und hörten sich die Unmutsbekundungen der Opposition an. "Es ist nicht zu fassen, was hier offenbar mit Billigung des Bürgermeisters passiert", rief Schmitt erbost in den Saal.
Die SPD lässt sich vom Jamaika-Boykott nicht beirren und hat bereits am Freitag erneut die Einberufung einer Ratssitzung mit identischer Tagesordnung beantragt. Bei dieser Neuauflage kann der Rat laut Paragraph 49 (Absatz zwei) der NRW-Gemeindeordnung dann trotz einer Minderheit auch Beschlüsse fassen. Ein weiterer Boykott wäre also zwecklos.