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Weltreiterspiele: Voltigier-Gold in Sicht

In Lexington/USA kämpfen Simone Wiegele und Antje Hill beim Einzelvoltigieren ganz vorn mit.

Neuss. Sensation in Kentucky: Die Einzelvoltigiererin Simone Wiegele aus Neuss steht nach der Kür am Freitag auf Platz 1 der Weltreiterspiele in Lexington/USA. Ihre Teamkollegin Antje Hill kämpfte sich auf den dritten Platz vor.

"Wenn eine von beiden eine Medaille bekäme, wäre es wirklich toll. So wie es im Moment aussieht, ist es absolut spitze!", freut sich am Freitag Agnes Werhahn, Voltigierausbilderin und Longenführerin, über die Leistungen von Simone Wiegele und Antje Hill, beide vom RSV Neuss-Grimlinghausen.

Simone Wiegele, (24) amtierende Deutsche Meisterin, hat nach dem ersten Kürprogramm die englische Europameisterin Joanne Eccles vom ersten Platz vertrieben. Antje Hill (23), Deutsche Vizemeisterin, verbessert sich vom achten auf den dritten Platz.

"Simones Pferd, der zwölfjährige Arkansas, ist im Pflichtprogramm super gelaufen", berichtet Agnes Werhahn. Davon hingen immerhin 20 Prozent der Gesamtwertung ab. Die Ausbilderin weiß, wovon sie spricht. Sie selbst errang mit den Voltigiererinnen des RSV Neuss-Grimlinghausen viermal WM-Gold und fünfmal EM-Gold. Sie ist im Voltigiersport die erfolgreichste Longenführerin - und zum ersten Mal bei einem großen Wettkampf nicht dabei.

"Das ist schon ein komisches Gefühl, nur vor dem Fernseher zu sitzen", gesteht die Neusserin.

Ihren beiden Vereinskolleginnen rechnet sie große Chancen aus. Joanne Eccles, die nach dem Pflichtprogramm auf Platz eins stand, "hat in der Kür Nerven gelassen", erklärt die Fachfrau. "Und das, obwohl sie in der Reihenfolge, die ausgelost wird, als erste starten durfte."

Agnes Werhahn vertraut auf eine gute Leistung der Starterin aus dem Team Neuss, denn "die Simone hat eine Spitzenkür und ein Technikprogramm, das besser ist als bei den Herren." Mit der Longenführerin Jessica Schmitz und dem Pferd Arkansas - Markenzeichen hängende Unterlippe - bildet Simone Wiegele ein echtes "Neusser Team". Ihre Vereinskollegin Antje Hill hat sich für die Longenführerin Irina Lenkeit und das Pferd Airbus, beide aus Hannover, entschieden.

Beim RSV Neuss-Grimlinghausen ist man ganz aus dem Häuschen. "Dem Neusser Team in Lexington geht es gut; alle sind gut gelaunt und positiv gestimmt", berichtet Marlies Klüter. Sie ist seit mehr als zwei Jahrzehnten die "gute Seele" auf dem Nixhof. "Die Mädchen sind hochmotiviert losgefahren", fügt sie hinzu. Und auch Arkansas hätte die Strapazen des langen Fluges und die vielen medizinischen Untersuchungen vor Ort gut überstanden. Jetzt heißt es Daumen drücken: Samstag Nacht wird die Entscheidung fallen.