Dormagener kämpfen vergebens
Der ersatzgeschwächte Handball-Zweitligist TSV Bayer verlor beim HSC Coburg mit 20:24. Nur acht Feldspieler standen zur Verfügung.
Dormagen. Das beste am 26. Spieltag der Zweiten Handball-Bundesliga waren aus Sicht des TSV Bayer Dormagen die Ergebnisse aus den anderen Hallen. Denn angesichts der eigenen, alles andere als unerwarteten 20:24 (7:11)-Niederlage beim Tabellendritten HSC 2000 Coburg hätte alles noch viel schlimmer kommen können für die abstiegsgefährdeten Dormagener.
Schließlich lag Schlusslicht HF Springe beim TV Emsdetten bis kurz vor Schluss ständig in Führung, ehe den Emsländern in der Schlusssekunde noch der Ausgleichstreffer gelang. Mit einem Sieg hätte der Tabellenletzte nach Punkten zum TSV Bayer aufgeschlossen. Und auch die HG Saarlouis (gegen GWD Minden) und der HC Empor Rostock (beim ASV Hamm) verpassten einen überraschenden Punktgewinn letztlich nur knapp.
So bleiben die direkten Konkurrenten wenigstens in Reichweite für die Dormagener, die vor 2576 Zuschauern in Coburg einmal mehr daran scheiterten, dass sie das gegnerische Tor nicht trafen. Allein zwischen der 15. und 19. Minute landete das Spielgerät drei Mal am Pfosten. Eine Vorentscheidung zugunsten des Aufstiegsanwärters fiel fast schon kurz vor der Pause: Aus einer 7:6-Führung der Hausherren (24.) machten Florian Billek, Adnan Harmandic, Till Riehn und noch einmal Billek ein 11:6, ehe Björn Marquardt mit dem Treffer zum 7:11-Pausenstand eine sechsminütige Torflaute des TSV Bayer beendete.
Doch die nur mit acht Feldspielern angetretenen Dormagener — Jonathan Eisenkrätzer fehlte erkrankt, auf Sebastian Damm verzichtete Trainer Jörg Bohrmann „aus disziplinarischen Gründen“; dafür feierte der A-Jugendliche Ian Hüter seine Zweitliga-Premiere, die der Trainer als „sehr ordentlich“ einstufte — kämpften unverdrossen. Beim 18:20 durch Alexander Feld (56.) hatten sie den Anschluss wieder hergestellt, kamen aber nicht mehr näher an den HSC Coburg heran, für den Matthias Gerlich drei Treffer innerhalb von knapp zwei Minuten bis zum 23:19 erzielte und damit die Entscheidung herbeiführte.
„Angesichts des Rumpfkaders war das ordentlich. Die Jungs haben eine starke kämpferische Leistung geboten“, sagte Bohrmann. Die Deckung stand gut, auch Sven Bartmann erfüllte mit genau einem Dutzend gehaltener Bälle sein Soll. „Aber wir haben erneut einfach zu viele klare Chancen liegen gelassen“, bemängelte Co-Trainer Tobias Plaz und dachte dabei vor allem an die Phase kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs, als die Gäste gut anderthalb Minuten in doppelter Überzahl agierten, dabei aber ohne Torerfolg blieben.
Ein Manko, dass die Dormagener schnell abstellen sollten. Denn am Samstag (19 Uhr) stellt sich mit der HG Saarlouis einer der direkten Konkurrenten im TSV-Bayer-Sportcenter vor. Die Saarländer holten in den vergangenen zehn Spielen nur einen Sieg.