Drei Fragen an... Bettina Jahnke, Intendantin des Neusser Theaters
Frau Jahnke, wie sehen Sie derzeit die Situation am Theatereingang?
Jahnke: Inakzeptabel. Seit Eröffnung des Hauses im Jahr 2000 ist klar, dass der öffentliche Zugang zum Theater in der zweiten Reihe ein baulich-konzeptioneller Fehler ist. Die vielen gescheiterten Versuche, dies durch eine Gastronomie im vorderen Bereich auszugleichen, haben die Situation noch verschärft. Nach mehr als zwölf Monaten Leerstand und einer beginnenden Verwahrlosung musste endlich eine dauerhafte Lösung gefunden werden.
Wie beurteilen Sie den Kompromiss, den der Kulturausschuss jetzt beschlossen hat?
Jahnke: Der Kompromiss ist gut, da es die einzige Lösung ist, mit der alle Beteiligten leben können. Den Baufehler grundsätzlich zu beheben und den Eingang nach vorne zu verlegen, wäre zu aufwendig und zu teuer geworden. Nach langen intensiven Gesprächen mit der Politik und dem Bauverein bin ich froh über diese Lösung und freue mich auf ein Literaturcafé im RLT.
Warum sollte ein Theater ein eigenes Café „bespielen“?
Jahnke: Nachdem vier Pächter mit theaterfernen Konzepten gescheitert sind und mit dem Backshop der fünfte in den Startlöchern stand, sahen wir keine andere Chance, als es selbst zu versuchen und uns mit unserem Konzept zu bewerben. Das Haus bekommt nun ein angemessenes Erscheinungsbild — einladend, offen und gesellig, wie es sich für ein Theater gehört. uda