Elisabeth-Akademie wächst weiter
Weil ab dem Jahr 2020 Kranken- und Altenpfleger zusammen ausgebildet werden sollen, fusioniert das Fachseminar der Caritas mit der Elisabeth-Akademie.
Nordstadt. Seit mehr als zehn Jahren bildet ein Verbund katholischer Krankenhäuser seinen Nachwuchs gemeinsam an der St.-Elisabeth-Akademie in Neuss aus. Nun kommt auch noch die Altenpflege hinzu. Um diese Breite darstellen zu können, hat die Akademie mit Wirkung zum 1. Juli das Fachseminar für Altenpflege, das in der Nordstadt an der Straße Buschhausen ansässig ist, von der Caritas übernommen.
Der katholische Wohlfahrtsverband bleibt als Mitgesellschafter der Akademie in die Verantwortung für das Unternehmen weiter eingebunden und wird durch Caritasdirektor Norbert Kallen vertreten. Die zehn Caritas-Mitarbeiter der Altenpflegeschule werden übernommen. Die bisherige Leiterin Jutta Zeise bleibt auf dem Posten und wird hinter Monika Huth stellvertretende Akademieleiterin.
Hintergrund für die Fusion ist die gesetzliche Vorgabe, ab 2020 Berufseinsteiger in allen Pflegeberufen zwei Jahre lang gemeinsam auszubilden. Erst im dritten Ausbildungsjahr soll dann die Entscheidung fallen, ob sich die angehenden Pfleger in Richtung Kranken-, Kinderkranken- oder Altenpflege spezialisieren wollen. Derzeit existieren diese Ausbildungsberufe getrennt nebeneinander. Mit der Vereinheitlichung soll der Pflegeberuf attraktiver werden, zumal Absolventen auch bessere Wechsel- und Aufstiegsmöglichkeiten erhalten. Bislang konnten etwa Altenpfleger nicht in ein Krankenhaus wechseln.
Für die St.-Elisabeth-Akademie erwartet Paul Neuhäuser durch die Fusion einen Wachstumsschub. man werde die Pflegeausbildung in der Region weiter ausbauen und die Zahl der Ausbildungsplätze bis zum Jahr 2022 schrittweise auf 850 erhöhen, sagt Neuhäuser, der als Vorstandssprecher der St.-Augustinus-Kliniken den größten Gesellschafter der „Akademie“ vertritt und in Personalunion auch Geschäftsführer der Pflegeschule ist.
Die hat — einschließlich des Seminars für Altenpflege, das seit zwei Jahren unter den Namen „Hildegard Pautsch Bildungszentrum für Gesundheitsberufe“ firmiert — derzeit 750 Auszubildende. Zudem beschäftigt die erweiterte Akademie 40 Pflegedozenten und unterhält vier Standorte: Düsseldorf, Mönchengladbach-Neuwerk und Neuss. Dort, angegliedert an das Johanna-Etienne-Krankenhaus in der Nordstadt, ist die Zentrale der Akademie. Der vierte Standort, an dem heute das Fachseminar angesiedelt ist, soll innerhalb der nächsten zwei Jahre aufgegeben werden, kündigt Christina Jacke an, die Sprecherin der St.-Augustinus-Kliniken. Das Seminar werde innerhalb von Neuss umziehen, um wachsen zu können.
Für die St.-Augustinus-Kliniken hat die Fusion noch einen weiteren Vorteil, wie Unternehmenssprecherin Christina Jacke betont: „Unsere Auszubildenden gehen jetzt in eine eigene Schule.“ Denn der katholische Klinikverbund ist auch Betreiber von neun Altenpflegeheimen zwischen Viersen und Solingen — und wird zum Jahresende auch noch das Altenheim am Kloster Immaculata übernehmen. Die Auszubildenden in der Altenpflege waren bislang auf mehrere Fachseminare verteilt, nun besuchen sie das gleiche Institut und lernen sich auch dabei kennen. Von wem die Initiative zur Fusion letztendlich ausgegangen war, sei nachrangig, sagte Jacke. Dass es gut sei, sich frühzeitig dazu zu entschließen, unterstrich Schulleiterin Monika Huth: „Wir stellen uns breiter auf. Das jetzt zu tun, ermöglicht uns, frühzeitig und gemeinsam mit den Kollegen der Caritas an einem einheitlichen Lehrplan zu arbeiten“, sagte sie.