Erasmus-Gymnasium bekommt neue Fassade
Die Sanierung der Schule soll die Stadt Grevenbroich rund 200 000 Euro kosten.
Grevenbroich. Bislang war es nicht mehr als subjektives Empfinden, nun ist es amtlich: Schüler und Lehrer lernen und arbeiten im Osttrakt des Erasmus-Gymnasiums unter ungesunden klimatischen Bedingungen. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine neue, von der Stadt in Auftrag gegebene Gefährdungsanalyse. Rund zwei Wochen lang haben Experten im Dezember vergangenen Jahres Temperatur- und Luftmessungen vorgenommen. Die aktuellen Messdaten haben der Verwaltung eine Handlungsgrundlage für die von Schule, Eltern und Politik schon lange geforderte Fassaden- und Fenstersanierung verschafft.
Im „Erasmus“ ist die Luftqualität in einigen Klassenräumen so schlecht, dass sie gegen die Auflagen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes verstößt. In der Konsequenz wird ein großer Teil der eigentlich verschobenen Sanierungen jetzt vorgezogen. Die Fassade des Erweiterungsbaus wird komplett erneuert, zusätzlich werden einzelne marode Fenster ausgetauscht. In den Sommerferien sollen die Arbeiten beginnen. Für Schulleiter Michael Jung und Schulpflegschaftsvorsitzende Renate Glees ist das eine gute Nachricht. Beide sagen: Es ist das Ergebnis eines konstruktiven Dialogs — auf den Schule und Eltern lange gewartet haben. Zwar wurde in der Vergangenheit bereits ein großer Teil des Gymnasiums schrittweise saniert. Seit drei Jahren wartet das Gymnasium an der Röntgenstraße aber darauf, dass die Arbeiten an der Ostseite fortgesetzt werden. Ein defekter Sonnenschutz und einige Fenster, die sich nicht mehr komplett öffnen lassen, sind das Hauptproblem.
Eigentlich hätte die Fassade bereits 2013 saniert werden sollen. Dann sagte die Verwaltung die Bauarbeiten für 2014 zu, verkündete später aber, erst „mittelfristig“ dafür die Notwendigkeit zu sehen. „Grund für die damalige Einstufung als Maßnahme mit sekundärer Priorität war eine erste Gefährdungsanalyse aus dem Jahr 2011“, sagt Hermann Prehl vom städtischen Gebäudemanagement. „Damals wurde aber in erster Linie auf die Temperatur in den Klassenräumen geschaut. Wir haben nachgebessert und defekte Heizthermostate ausgetauscht.“ Die Luftqualität, sagt Prehl, stand vor fünf Jahren nicht im Fokus.
Rund 210 000 Euro kostet nun die Fassadensanierung. „Dabei handelt es sich nicht um Schönheitsreparaturen, sondern um eine zwingende Maßnahme“, betont Schuldezernent Michael Heesch in Hinblick auf das Haushaltssicherungskonzept. Die Kosten für den dann noch ausstehenden letzten Sanierungsabschnitt laufen auf rund 430 000 Euro hinaus. „Durch die Instandsetzung zunächst einzelner Fenster können wir die akuten Probleme beheben und diesen Posten weiter in die Zukunft schieben“, erklärt Hermann Prehl.
Bürgermeister Klaus Krützen spricht trotzdem von einem „finanziellen Kraftakt“. „Wir haben uns aber bewusst dafür entscheiden, weil wir Prioritäten setzen wollen, was das Thema ,Jugend und Schule’ betrifft“, sagt er. Finanziert werden sollen die 210 000 Euro aus dem laufenden Haushalt.