Erntedankfest mit vielen Aktionen
Zum 19. Mal lud die St.-Eustachius-Bruderschaft auf den Tuppenhof in Vorst ein.
Vorst. Mensch und Natur hängen eng zusammen. Um daran auch heute noch zu erinnern, gewinnt das Erntedankfest wieder an Bedeutung. Gott für die Ernte zu danken, gehörte aber zu allen Zeiten zu den religiösen Grundbedürfnissen. Und so startete das Erntedankfest, das die St.-Eustachius-Bruderschaft inzwischen zum 19. Mal auf dem Tuppenhof in Vorst ausgerichtet hat, traditionell mit einem feierlichen Gottesdienst in der Scheune. Präses Peter Seul stellte diesen Dank für die Ernte darin in den Mittelpunkt und rückte auch das Bewusstsein, dankbar für das zu sein, was das Leben einem schenkt, in den Fokus.
Im Anschluss daran sorgten die Eustachius-Bläser immer wieder für musikalische Unterhaltung bei Kaffee und Pflaumenkuchen, Kaltgetränken und Reibekuchen oder deftigem Grünkohl. „Wir bieten eben alles, was zum Herbst passt“, betonte Brudermeister Thomas Schröder, der das sonnige Wetter und die vielen guten Gespräche genoss. „Wir sind froh, dass das Wetter mitspielt und der Besucherandrang entsprechend groß ist.“
Um solch ein Fest auf die Beine zu stellen, braucht es viele Hände. Rund 50 ehrenamtliche Helfer tummelten sich vor, während und nach dem Erntedankfest rund um den Tuppenhof. Sie ermöglichten es den Kindern, sich während einer Planwagenfahrt durch den Ort den noch warmen Herbstwind um die Nase wehen zu lassen. Die Schützenjugend hatte viele spannende Spiele für die Kleinsten parat, während die Größeren lieber auf den historischen Traktoren, die die Sunshine-Farmer auf dem Gelände geparkt hatten, herumkletterten. Wie das Leben „damals“ so war, erfuhren kleine und große Besucher dann in den Räumen des Tuppenhofs.
Damit Groß und Klein auch sehen, was auf den Feldern rund um Vorst und Büttgen wächst und gedeiht, bot Heinrich Hannen Obst und Gemüse an einem Stand an. „Außerdem wollen wir gerade in der heutigen Zeit noch einmal daran erinnern, wie groß die Vielfalt regionaler Produkte ist“, sagte er.
Nicht nur dankbar zu sein für das, was einem die Natur und das Leben schenken, sondern selbst auch etwas abzugeben — das ist das Motto des Arbeitskreises St. Eustachius Vorst. Elf Mitglieder stellen das ganze Jahr über verschiedene Produkte her und verkaufen sie bei Anlässen wie diesem, um Geld für bestimmte Hilfsprojekte zu sammeln. Der Verkauf der selbst gemachten Marmeladen, Liköre, Plätzchen oder Kekse kommt zum Beispiel einem Waisenhaus in Brasilien zugute, das Mädchen aufnimmt, die auf dem Strich gehen und schwanger geworden sind. „Meine älteste Enkeltochter arbeitet vor Ort für diese Organisation“, sagt Margarethe Brinkmann. Die 86-Jährige erntet Weintrauben, die auf ihrem Balkon wachsen, und verkauft sie als frische Frucht oder in Form von Marmelade. Kathi Rademacher hat auch Quiche Lorraine im Angebot und bastelt kurz vor Weihnachten Engelchen. „Wenn man weiß, dass das Geld ankommt, ist das eine derart große Motivation.“