Familienbildung: Alles begann mit dem Kranz der Engel

Das Edith-Stein-Haus feierte sein 50-jähriges Bestehen mit einem vielseitigen Familienfest.

Foto: Stefan Büntig

Neuss. An der Schwannstraße herrschte am Samstag reges Treiben: Das Edith-Stein-Haus feierte das 50-jährige Bestehen mit einem Familienfest. Statt kaltem Buffet und Reden gab es Kinderlachen und Mitmachaktionen für Jung und Alt.

Das Familienforum entwickelte sich schnell zu einer Neusser Institution für Familienbildung, bei der der Fokus auf jungen Familien liegt. „Etwa eine Million Neusser haben in unserem Haus Kurse besucht“, berichtete Geschäftsführer Joachim Braun in der „Erzählstube“. Mit eigenen oder geliehenen Haushaltsgegenständen und Möbeln wurde dort für einen Tag die Zeit um 50 Jahre zurückgedreht. Jetzige und ehemalige Mitarbeiter tauschten Erinnerungen aus.

So Irmgard Peters, die Dokumente von 1964 im Gepäck hatte. „Ich habe das Haus mit aufgebaut und sehr gern hier gearbeitet“, erklärte die Seniorin. Als Mitglied des „Kranzes der Engel“, der ehrenamtlichen „Fräulein“, die seit den 1950ern die Familienbildung ins Leben riefen, gehörte die heute 94-jährige Sophie Schneider zu den Frauen, die mehr als „Kind, Küche, Kirche“ als Lebensinhalt wählten. Auch sie besuchte den Familientag, um das Jubiläum zu feiern. Es wurde gekocht und gebacken, die Trommel geschlagen und im Garten kräftig beim Lachyoga gelacht. Fast ein normaler Alltag spielte sich beim Eltern-Kind-Treff ab: Kleinstkinder und Eltern saßen und krabbelten auf dem Boden. Es war ein Tag der Begegnungen, ganz im Sinne des Hauses, in dem seit 50 Jahren besonders junge Familien Hilfen und Informationen finden. SB