Seit 175 Jahren im Ölgeschäft
Das Unternehmen C. Thywissen behauptet sich erfolgreich auf dem globalen Markt.
Neuss. Begonnen hat alles mit einer ersten Ölmühle, die Caspar Thywissen für 24 000 Francs in Neuss erstand, kurz darauf gründete er 1839 die Firma C. Thywissen. Heute, 175 Jahre später, werden in der Neusser Ölmühle am Hafenbecken 1 jährlich 700 000 Tonnen Ölsaaten verarbeitet. In sechster Generation führt die Familie das Unternehmen. Am Freitag wurde groß gefeiert.
Mit den Nachbarfirmen Sels und Walter Rau bildet Thywissen den mächtigen Neusser Ölmühlen-Dreiklang. Diese Mühlen sind von einst 250 geblieben. Dank ständiger Innovationen und kluger Firmenpolitik behauptet sich Thywissen erfolgreich auf einem globalisierten Markt. Die Ursprungsgeschäftsidee ist geblieben, hat sich entwickelt und wurde erweitert.
Öl für die Biodieselproduktion ist ein bedeutendes Standbein. Öle und Futtermittel werden in Neuss produziert, dazu Glycerin und Biodiesel in Marl, außerdem Malzmehle in Hürth. 1,5 Milliarden Euro machte der Jahresumsatz des Unternehmens 2012 aus.
1910 bezog das Unternehmen den Standort am Hafenbecken 1. Diese Anbindung sei „kein Vorteil, sondern unbedingte Voraussetzung“, so hat es Wilhelm F. Thywissen, Generalbevollmächtigter des Familienunternehmens, einmal ausgedrückt.
Zur Jubiläumsfeier waren am Freitag Geschäftspartner und Politiker, Wirtschaftsvertreter und Mitarbeiter mit ihren Familien an die Industriestraße geladen. Bürgermeister Herbert Napp sprach über die enge Verbundenheit des Unternehmens und seiner Familienvertreter mit der Stadt: Thywissen sei kein Unternehmen in Neuss, sondern ein Neusser Unternehmen. Bürgermeister, Beigeordnete, Ehrenbürger, Präsidenten von Bürgergesellschaft und Bürger Schützenverein hat die Familie gestellt, sie waren Kunstmäzene und engagieren sich nach wie vor wie etwa für das Forum Marienberg. Der Bürgermeister sparte nicht mit Anerkennung: „In diesem rheinischen Vorzeigeunternehmen spiegelt sich auch die Geschichte der funktionierenden Stadtgesellschaft in Neuss.“
Auch der Europaabgeordnete Karl-Heinz Florenz hob aus Brüsseler Sicht die Bedeutung des Unternehmens, den Wert von Lobbyarbeit und das Wirken von Wilhelm Thywissen als Chef des Ölmühlenverbands hervor. Dann wurde gefeiert — mit nicht wenigen kulinarischen Angeboten samt Hinweis: „Da ist Thywissen drin.“