FDP-Parteichef Fielenbach strebt 2017 einen Platz im Landtag an

Michael Fielenbach will für die Wahl im kommenden Jahr kandidieren.

Foto: A. Woitschützke

Neuss. Der Parteichef will es selbst machen. Michael Fielenbach (56), seit 2014 Vorsitzender der rund 100 FDP-Mitglieder in Neuss, strebt die Landtagskandidatur für seine Partei an. „Ja“, bestätigte er gestern, „ich habe mich beworben.“ Er wolle der liberalen Politik in der Stadt im Wahlkampf eine Stimme und ein Gesicht geben: „Das ist für die FDP auch mit Blick auf die Kommunalwahlen 2020 wichtig.“ Eine Absprache mit einer anderen Partei werde es nicht geben: „Ich kämpfe für beide Stimmen. Es geht um FDP pur. Wir haben keine Stimme zu verschenken.“

Wer im Wahlkreis Neuss zur Landtagswahl im Mai nächsten Jahres für die FDP antritt, wird die Kreiswahlversammlung am 2. September abschließend entscheiden. Vorgeschaltet ist ein außerordentlicher Stadtparteitag, der am 24. August ein Votum abgeben wird, wen die Neusser FDP-Basis favorisiert. Fielenbach selbst sagte gestern, dass dem Vorstand eine zweite Bewerbung vorliege, die fristgerecht eingegangen sei. Um wen es sich handele, wollte Fielenbach auch auf Nachfrage nicht veröffentlichen: „Dirk Aßmuth ist es nicht.“ Dem stellvertretenden Neusser Parteivorsitzenden war in der Vergangenheit nachgesagt worden, er sei durchaus an einer Landtagskandidatur interessiert. Fielenbach hatte im Vorfeld der Personalentscheidung alle Mitglieder angeschrieben und um Vorschläge für die Kandidatur gebeten. Er hatte den 31. Juli als spätesten Abgabetermin gesetzt. Gleichwohl könnten sich Kandidaten auch weiterhin erklären. „Auch am 2 . September kann sich noch ein Bewerber in der Kreiswahlversammlung melden“, sagt Michael Fielenbach.

Wer auch immer von der FDP ins Rennen um das Landtagsmandat geschickt wird, die Favoritenrolle fällt anderen zu. Beobachter gehen davon aus, dass die Entscheidung zwischen Jörg Geerlings (CDU) und Arno Jansen (SPD) fallen wird. Im Mai 2012 hatte sich Reiner Breuer (SPD), der im Vorjahr zum Bürgermeister gewählt wurde, mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,5 Prozentpunkten gegen Geerlings durchgesetzt. Damals holte FDP-Kandidat Hermann-Josef Verfürth 8,9 Prozent der Erststimmen. Das ist der Wert, an dem der neue FDP-Kandidat sich orientieren muss.

Für die FDP ist 2017 ein wichtiges Wahljahr. Im Kern geht es um die Rückkehr in den Bundestag, wenn im Herbst des nächsten Jahres ein neues Parlament für Berlin gewählt wird. Ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg dorthin ist die Landtagswahl. Ein gutes NRW-Ergebnis bedeutet Rückenwind für Berlin.