Fett verunreinigt das Rheinufer
Die Feuerwehren mehrerer Städte rückten aus. Zunächst unklar war, ob die gefundene Substanz giftig ist.
Dormagen/Urdenbach. Am frühen Sonntagabend rückten die Feuerwehren von Monheim und Düsseldorf, später auch die Berufsfeuerwehr Dormagen und der Löschzug Zons, aus, weil am rechtsrheinischen Rheinufer zwischen Monheim und Urdenbach etliche Stellen mit einer klebrigen Substanz verunreinigt worden waren. Lange Zeit war völlig unklar, ob es sich dabei um einen giftigen Stoff handeln könnte. Gestern Mittag gab das Landesumweltamt Entwarnung, „es ist wahrscheinlich ein technisches Fett“, so ein Sprecher der Behörde. Also ein Schmierstoff, der zum Beispiel bei Schiffsmotoren angewendet werden kann. Erst eine abschließende Analyse wird heute exakten Aufschluss geben. Inzwischen sucht die Wasserschutzpolizei Duisburg nach dem Verursacher. Der hat das Fett nach Angaben der Stadt Düsseldorf wohl zwei, drei Tagen zuvor oberhalb von Düsseldorf eingeleitet. Diese Zeitschiene wurde anhand der Wasserstände ermittelt.
Die Wasserschutzpolizei hatte von einem Bürger den Hinweis auf die Verschmutzung erhalten und die Feuerwehr Monheim informiert. Vor Ort stellte sich heraus, dass zwischen dem Rheinkilometer 716 und 718 (Höhe Baumberg/Urdenbach) etliche kleinere Bereiche verunreinigt waren. Der Monheimer Einsatzleiter veranlasste eine umfangreiche Erkundung des gesamten Rheinufers im Monheimer Stadtgebiet. Dabei wurde festgestellt, dass immer wieder kleinere Bereiche auf mehreren Kilometern betroffen waren. Im Bereich des Rheinkilometers 710 (Höhe Dormagen) wurde eine extreme Verunreinigung auf einer größeren Länge ausgemacht. Da sich die Stellen bis in das Düsseldorfer Einsatzgebiet zogen, schickte die Feuerwehr Düsseldorf einen Einsatzleitwagen zum Fähranleger Urdenbach.
Im weiteren Einsatzverlauf wurde die Feuerwehr Dormagen ebenfalls alarmiert, um das andere Ufer zu kontrollieren. „Unsere Feuerwehr brauchte nicht weiter aktiv zu werden“, sagte Stadtsprecher Harald Schlimgen. Es wurde nur Vorkehrung dafür getroffen, im Zweifelsfall den Zufluss zum Silbersee mit einer Barriere zu schließen. Das Kriminalkommissariat der Wasserschutzpolizei hat gestern in Düsseldorf die Ermittlungen aufgenommen.
Die Duisburger sind zuversichtlich, das Schiff ermitteln zu können, das das Fett abgelassen hat. „Auf dem Rhein ist niemand geheim unterwegs“, sagte eine Sprecherin der Wasserschutzpolizei. „Wir wissen schon, wer wann und wo unterwegs ist.“