Feuerwache: Gelsenkirchen könnte Vorbild für Neuss sein

Ein Besuch des Gebäudemanagements soll neue Perspektiven bringen.

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Hoisten. Gelsenkirchen hat, was der Löschzug Hoisten gerne hätte: eine neue Feuerwache. Die wurde Anfang November nach im Ortsteil Heßler errichtet und könnte zur Blaupause für das Vorhaben „Wache Süd“ in Neuss werden. Eine Delegation des Gebäudemanagements (GMN) und der Feuerwehr wird — angeführt vom Beigeordneten Holger Lachmann — diesem über neun Millionen Euro teuren Neubau einen Besuch abstatten. Ein Termin werde abgestimmt, heißt es. Ziel der Erkundungsreise: Schauen, welche Module in die Planung der neuen Wache zwischen Weckhoven und Hoisten übernommen werden können.

„Das macht Sinn“, sagt Dirk Reimann von der GMN-Geschäftsführung. Eine Feuerwache sei kein Gebäude „von der Stange“, sondern, wie Planungsdezernent Christoph Hölters erklärt, eine „Sonderimmobilie“, für die „hohe fachliche Vorgaben gelten“. Die neue Wache in Gelsenkirchen ist vielleicht mit dem Vorhaben in Neuss nicht 1:1 vergleichbar. Sie ist eine kombinierten Feuer- und Rettungswache, bietet Platz für 40 Feuerwehrbeamte — und ist auch Heimat der dortigen Tauchergruppe. Zumindest die wird man in Hoisten nicht benötigen, dennoch kann man sicher in Heßler sicherlich viel abgucken. Denn auch an der „Wache Süd“ soll ein Rettungswagen mit Sanitätspersonal stationiert werden. Auch die „Wache Süd“ soll im 24-Stunden-Dienst gefahren werden. Und auch an der „Wache Süd“ sollen Feuerwehrbeamte eingesetzt werden. Zunächst werden das die sechs hauptamtlichen Feuerwehrkräfte der Tagesstaffel sein, die die Berufsfeuerwehr auf der Wache Hammfelddamm tagsüber unterstützt. Ansatzpunkte genug also.

Das „Abgucken“ in Gelsenkirchen hat den Vorteil, dass es das Projekt in Neuss beschleunigen könnte. Nachdem bekannt geworden war, dass der schon 2015 beschlossene Bau der neuen Feuerwache in der Prioritätenliste der Stadt nach unten gerutscht war, hat die CDU mit einer Anfrage an den Rat Tempo in die Sache gebracht. Trotzdem musste die Verwaltung deutlich machen: Selbst wenn Anforderungsprofil und Machbarkeitsstudie noch 2018 vorliegen sollten, wäre der Neubau nicht vor Mitte 2023 bezugsfertig.

In Hoisten sorgt das für Unverständnis. „Was soll eine Machbarkeitsstudie, wenn das Grundstück erworben, die Notwendigkeit belegt und die finanziellen Mittel vorhanden sind?“, fragt Löschzugführer a.D. Michael Rönicke. -nau