Grundsteinlegung fürs Schlossbad
Mit etwa einjähriger Verspätung wurde der Grundstein für das Bad gelegt. Im dritten Quartal 2018 soll es fertig sein.
Grevenbroich. Willi Peitz war die Erleichterung anzumerken. „Wir sind endlich aus dem Tal des Wartens heraus — ab jetzt wird deutlich zu sehen sein, dass es voran geht“, sagte der Geschäftsführer des Versorgungsunternehmens GWG oben am Rand der Baugrube, in der mit einjähriger Verspätung das neue Schlossbad entsteht. Kurze Zeit später legten unten, knapp fünf Meter tiefer, Bürgermeister Klaus Krützen, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Willi Peitz den Grundstein.
Klaus Krützen, Bürgermeister
Mit der Grundsteinlegung mit vielen Gästen — vom Landtagsabgeordneten Rainer Thiel bis Friedhelm Kirchhartz, Vorsitzender des Vorstandes von NEW — begann eine neue Etappe im Badbau. „Die Entscheidung für das neue Bad ist richtig, auch wenn es nicht mehr so groß wird wie das alte Schlossbad und wir über das fehlende Freibad diskutiert haben“, betonte Klaus Krützen. „Ein modernes Schwimmbad ist für die Entwicklung unserer Stadt wichtig, gehört zu den weichen Standortfaktoren.“
Klar, dass die Hürden vor allem der jüngeren Vergangenheit zur Sprache kamen. Seit weit über zehn Jahren wird über den Neubau diskutiert, 2008 hatte GWG den Planungsauftrag erhalten und gründete später die GWG Kommunal GmbH. Der Bauherr wird das Bad betreiben und kann künftig vielleicht auch weitere kommunale Aufgaben übernehmen. Ein schwieriges Thema war die Finanzierung des Bauprojekts — auf 13,4 Millionen Euro kletterten die Kosten. Und dann stießen Bauarbeiter 2015 auf „komische Holzpfähle“ aus dem Mittelalter, wie Peitz schilderte.
Die Baustelle wurde für ein Jahr stillgelegt, die Archäologen hatten das Sagen, 2,5 Millionen Euro muss die Stadt für die archäologischen Arbeiten zahlen. „Wir wissen nun, dass die Geschichte der Stadt nicht umgeschrieben werden muss, dass Grevenbroich kein zweites Xanten wird“, sagte Krützen. Ein wenig Hoffnung hat er, dass sich doch ein Teil der Kosten durch historische Erkenntnisse „amortisiert“.
Der Blick ging auch nach vorn. Nach der Baupause „liegen wir gut im Zeitplan“, sagte Jochen Fritz vom Architekturbüro Fritz. Das Kellergeschoss ist bereits erkennbar, die erste Bodenschicht gelegt. „In der nächsten Wochen wird die erste Bodenplatte gegossen“, erläuterte Bauleiter Dennis Korte. Auch das Rohbauunternehmen Nuha stand nach der Zwangspause wieder zur Verfügung. Das Unternehmen hat bereits Erfahrungen im Schwimmbad-Bau „Wir haben das Rheinbad in Düsseldorf und das Kombi-Bad in Wiehl errichtet“, erläutert Sebastian Klatt von der Firma.
Nach den Jahren des Wartens soll der Rohbau im April 2017 stehen, das Bad im dritten Quartal 2018 fertig sein. „Wir streben den Schuljahresbeginn an“, sagte Peitz. Krützen nannte aber angesichts bisheriger Erfahrungen noch eine Einschränkung: „Wenn sich nicht noch ein Holzstab findet“.