Händler fühlen sich durch Geruch belästigt
Ladeninhaber Klaus Dicken vermutet, dass ein Holzkohlegrill in einem Restaurant die Ursache ist. Eine Lösung des Problems scheint in Sicht.
Grevenbroich. Dem Geschäftsmann Klaus Dicken stinkt’s. Und nicht nur ihm. Anwohner und Händler zwischen Zehnthof, Wallgasse und Kölner Straße beschweren sich über einen unangenehmen Geruch „nach Holzkohle und Gebratenem“. „Das geht schon seit Monaten so“, sagt Dicken, der ein Geschäft für Bastelbedarf betreibt. Er hat bereits eine Unterschriftenliste initiiert, die an Bürgermeister Klaus Krützen geschickt wurde. Doch bisher gab es keine Hilfe aus dem Rathaus. Verursacher der Gerüche soll das im Dezember neu eröffnete Restaurant „X-Pado“ sein, in dem ein Grill eingesetzt wird. Dessen Rauch soll eigentlich über einen hohen Schornstein abziehen.
Doch je nach Windrichtung senkt sich der Qualm offenbar in die Umgebung ab. „Das riecht dann so, als ob es irgendwo brennt“, sagt Bruni Gold, Inhaberin des Modeladens „P1 by Sky“ an der Kölner Straße. Klaus Dicken hat die Stadtverwaltung bereits mehrfach zu Ortsbegehungen aufgerufen, die auch fünfmal vorgenommen wurden — doch: „Angeblich konnten dabei keine Geruchsbelästigungen festgestellt werden“, sagt er.
Dass Dicken in der Sache nicht locker lässt, scheint den Verantwortlichen im Rathaus wenig zu gefallen. Die zuständige Fachabteilung hat angekündigt, dass Dicken für jede weitere geforderte Ortsbegehung eine Rechnung zwischen 50 und 500 Euro begleichen müsse. „Ein Unding“, sagt Dicken. Als Gegenreaktion hat er ein Plakat in sein Schaufenster gehängt, in dem er provozierend auf den „seltenen Virus Ignorantus Geruchus“ hinweist, der im Grevenbroicher Rathaus grassiere. Die Beschwerden richten sich nicht gegen das Restaurant, stellt er klar: „Wir alle hier sind froh, dass der Leerstand an dieser Stelle im Dezember vergangenen Jahres behoben wurde — es ist lediglich der Gestank, der uns nervt. Ein Ausbau des Schornsteins, der Einbau eines Filters und gegebenenfalls eines Gebläses würde das Problem beheben“, meint Dicken. Seine Frage an den Bürgermeister, ob die Stadt für die Ofen- und Kaminanlage eine betriebsrechtliche Genehmigung erteilt habe, blieb bisher unbeantwortet.
Vielleicht ist nun eine Lösung in Sicht. Restaurant-Inhaber Kinsun Sebahattin kündigte gestern an, rund 1000 Euro in den Ausbau des Schornsteins investieren zu wollen. „Alles ist bestellt“, sagt er.