Kaarst könnte einen Medizin-Technik-Park bekommen

Neben dem neuen Ikea-Store soll womöglich ein medizinisches Forschungszentrum entstehen. Der Grundstückausschuss diskutiert darüber in einer Sitzung Anfang Juli.

Foto: Weisflog

Kaarst. Kaarst als angesehener Forschungs- und Produktionsstandort für innovative Biotechnologie und Medizintechnik? Das könnte bald Realität werden. In der jüngsten Sitzung der Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat, unterrichtete die Verwaltung über eine Grundstücks-Anfrage, die voraussichtlich am 7. Juli in einer Sondersitzung des Fachausschusses beraten wird. Im Fokus des Interesses: ein gut 15 Hektar großes Areal in Nachbarschaft zum neuen Ikea-Store, der derzeit im Bau ist. Dort könnte ein Park entstehen, der Fachfirmen und Forschungsinstitute der Medizin- und Biotechnologie an einem Standort konzentriert. Kaarst könnte gleich in mehrfacher Hinsicht profiteren: durch möglicherweise mehrere tausend neue Arbeitsplätze für hoch qualifizierte Beschäftigte, Gewerbesteuereinnahmen in beträchtlicher Höhe sowie einen erheblichen Image-Gewinn.

Ein solches prestigeträchtiges und wirtschaftlich interessantes Projekt im verhältnismäßig kleinen Kaarst anzusiedeln, macht durchaus Sinn: Die Stadt punktet nicht allein mit einer hervorragenden verkehrstechnischen Anbindung dank Autobahnen, Flughafen Düsseldorf und den öffentlichen Personennahverkehr, sondern nicht zuletzt mit einer hohen Klinik-Dichte. So wäre nicht nur die Verbindung zu den Kreiskrankenhäusern in Dormagen und Grevenbroich sowie das Lukas- und das Johanna-Etienne-Krankenhaus in Neuss gegeben, sondern auch an die Düsseldorfer Uni-Klinik und weitere Hospitale in der Landeshauptstadt. Beste Voraussetzungen also für Kooperationen etwa bei Patientenstudien.

Die Resonanz auf die Idee stößt auf ein weitgehend positives Echo: „Wenn es so verwirklicht wird, wie wir uns das im Idealfall vorstellen, wäre das eine Chance für den ganzen Rhein-Kreis“, sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. „Ein Medizin-Technik-Park — das klingt auf jeden Fall sehr interessant“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Lars Christoph. Ganz ähnlich sieht das Heinrich Thywissen, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP: „Es wäre sensationell, wenn das klappen würde. Das ist genau die Zielgruppe, die wir uns vorstellen.“ „Nicht schlecht“, urteilt Josef Karis, Fraktionsvorsitzender der FWG, der den Park allerdings „nicht auf dieser Fläche, sondern eher am Kaarster See“ sieht. Das Gewerbegebiet Kaarster Kreuz solle eher mittelständischen Unternehmen Platz bieten.