Halbherzige Neusser verlieren gegen SW Köln

Hockey-Zweitligist unterliegt mit 1:2. Gegen den Bonner HTV gelingt ein 4:1-Erfolg.

Foto: Anja Tinter

Neuss. Das Duell Schwarz-Weiß gegen Schwarz-Weiß bringt dem HTC SW Neuss einfach kein Glück. Vor heimischem Publikum unterlag der Hockey-Zweitligist dem KKHT SW Köln nach überschaubarer Leistung mit 1:2 (0:2) — wie auch schon im Hinspiel. Die zweite Partie des Wochenendes gegen das Schlusslicht Bonner THV endete mit einem 4:1 (3:0)-Sieg für die Neusser.

Gegen die bis zum Spiel an der Jahnstraße noch in den Abstiegskampf verwickelten Kölner traten die Hausherren nur in der ersten zehn Minuten wie ein Spitzenteam auf. Sebastian Draguhn, Abbas Haider oder auch Cedric Heimbach hätten für den verdienten Führungstreffer sorgen können. Der fiel allerdings auf der anderen Seite durch eine von Timo Leichenich nicht mal großartig ausgeführte Strafecke (16.).

Die erste Hälfte ließen die Neusser fortan ohne wirkliches Engagement an sich vorüberziehen. „Du hast halt gemerkt, wer noch dringend Punkte brauchte und für wen es um nichts mehr ging“, stellte Trainer Matthias Gräber ziemlich bedient fest. Die Gäste bestraften diese passive Grundhaltung noch vor dem Seitenwechsel mit dem 2:0 durch Philipp Wenzel, der den Ball nahezu unbedrängt durch die Schoner von Torhüter Jonas Radeke setzen durfte (28.).

Erst zu Beginn der zweiten Halbzeit arbeitete der Erstliga-Absteiger mit Elan an der Wende. Der von Florian von Schreitter, Haider und Philipp Weide klasse vorbereitete Treffer zum 1:2-Anschluss durch Draguhn (37.) machte für einige Minuten Hoffnung auf mehr, zumal der glücklose Heimbach kurz darauf um ein Haar nachgelegt hätte (39.).

Doch steckten Gräbers Spieler danach wieder zurück — das Match plätscherte vor 250 Zuschauern lange fast ereignislos dahin. Erst in der Schlussphase machten die Neusser noch mal Druck: Die erste Strafecke in der 64. Minute verpuffte aber, und Jan Mausberg ließ sich in günstiger Schussposition noch von Lucas Bachmann blocken (66.). „Köln hat sich den Sieg verdient. Gerade unsere jungen Spieler haben heute gesehen, dass wir immer ans Limit gehen müssen“, sagte Draguhn, der sich in der Schlussphase verletzte.

Gegen Bonn begannen die Gastgeber auch ohne Draguhn, für den die Saison wohl zu Ende ist, konzentriert: Bereits in der siebten Minute brach Heimbach mit dem 1:0 endlich seinen Torbann, nur drei Minuten später nutzte Haider eine Strafecke zum 2:0 und erhöhte noch im ersten Abschnitt auf 3:0 (33.).

In der zweiten Halbzeit durften vor 50 Zuschauern auch die Gäste ran, Jakob Misof verkürzte auf 1:3 (58.). Den Endstand besorgte Philipp Weide per Strafecke (69.). Gräber: „So einen jungen Altersdurchschnitt hatte Neuss schon lange nicht mehr.“