Hobby-Astronomen geben Tipps zur Sonnenfinsternis
Die Gruppe fiebert dem morgigen Freitag entgegen.
Rhein-Kreis. Es ist ein Spektakel, das sich wohl kaum jemand entgehen lässt: die stärkste Sonnenfinsternis seit dem 11. August 1999. Der morgige Freitag ist auch im Kalender der Hobby-Astronomen im Rhein-Kreis seit Monaten rot eingekreist. Für sie ist es der Höhepunkt des astronomischen Jahres und ein Ereignis, das sie genauestens verfolgen werden — vorausgesetzt, am Himmel verdecken keine Wolken die Sicht auf die Sonne.
„Wir hoffen, dass wir die Sonne sehen können. Denn nur dann können wir im Kreisgebiet gegen 10.37 Uhr bis zu 77 Prozent Verdunklung beobachten“, erklärt Hobby-Astronom Dieter von Montfort aus Grevenbroich. „Wichtig ist in erster Linie die freie Sicht nach Südosten. Dort in etwa wird die Sonne zu sehen sein“, sagt Ulrich Höhl aus Neuss, der vor allem das freie Feld zum Beobachten der Finsternis empfehlen kann.
In diesen ersten Frühlingstagen steht die Sonne im Vergleich zum Sommer mit 40 Grad noch relativ tief. „Theoretisch kann jeder die Sonnenfinsternis bei freier Sicht auch aus dem Garten heraus beobachten“, sagt Ulrich Höhl, der sich mit seinen Kollegen schon morgens auf einem Feld zwischen Weckhoven und Nievenheim trifft. Dort werden sie schweres Geschütz auffahren und versuchen, die Finsternis auf Fotos festzuhalten oder sie durch spezielle Fernrohre zu beobachten. Oder eben ganz klassisch mit der Spezial-Brille.
Was tun, wenn man keine Brille hat? „Auf keinen Fall mit dem bloßen Auge, mit einer Kamera oder einem Fernrohr ohne Schutz in die Sonne schauen“, warnt Astro-Freund Robert Weber aus Grevenbroich. Dies könne gravierende Schäden an der Netzhaut verursachen.
„Ganz ohne Risiko kann man die Sonnenfinsternis aber beobachten, wenn man ein Fernglas oder einen Feldstecher auf die Sonne richtet.“ Anstatt hineinzuschauen, werde dann ein weißes Blatt Papier vor das Okular gelegt. So könnten die Sonnenstrahlen ungehindert durch das Vergrößerungsglas auf das Papier fallen. „Das bietet den Vorteil, dass mehrere Leute gleichzeitig die Sonne gefahrlos sehen können“, erklärt Dieter von Montfort den Trick. Wichtig sei nur, dass keiner direkt durch das Fernglas schaue.
Im Rhein-Kreis beginnt die Sonnenfinsternis morgen um 9.28 Uhr. Sie dauert bis etwa 11.48 Uhr an. Die Verdunkelung erreicht gegen 10.37 Uhr ihr Maximum.