Hombroich-Gründer Müller verstorben
Stifter: Mit 71 Jahren starb der Mäzen plötzlich in Düsseldorf.
Neuss. Was haben die Neusser und die Menschen aus dem Rhein-Kreis Neuss Karl-Heinrich Müller (71) nicht alles zu verdanken: Ein Paradies aus Kunst, Natur und Wissenschaft, dazu noch eine Museumslandschaft, die einmalig ist. Ganz leise ist er gestern von ihnen gegangen.
Buchstäblich in der letzten Minute seines Lebens holte der geniale Initiator, Gründer und Erwerber der Museumsinsel Hombroich die Stadt Neuss mit ins Boot. Wie immer war eine jener typischen, spontanen Handlungen von ihm vorausgegangen, als er bei der pensionierten Museumschefin Irmgard Feldhaus fündig wurde und ihre populäre Grafik früherer Zeiten zum Geschenk annahm. Die Stadt Neuss darf das Haus, das sie ihrerseits zum Präsent erhält, selbst bespielen. Eine einmalige Chance auch dies.
Neusser wie Düsseldorfer können sich glücklich schätzen. Vor ihren Toren liegt ein Kunst- und Kulturraum, wie er beispielhaft in der ganzen Welt ist. Wer hätte vor 25 Jahren gedacht, dass an der kleinen Erft, umgeben von Äckern und einer Raketenbasis, eines Tages 14 Museumsbauten liegen würden.
Im Zeitalter des Spezialistentums hat Müller für ein Gesamtkunstwerk gesorgt. Nun sind seine 160 Freunde und Förderer aufgerufen, sein Werk weiterzuführen.