Hülchrath und Straberg gewinnen

20 Orte haben beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ auf Kreisebene mitgemacht. Nun wurden gleich zwei Sieger gekürt. Sie vertreten den Kreis auf Landesebene.

Foto: Lothar Berns

Rhein-Kreis. Zum sechsten Mal haben die Hülchrather beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ das Ticket für die Landesebene erhalten, dennoch war Albert Stromann überrascht. „Ich bin platt. Ich hätte nicht gedacht, dass wir nach fünf Kreissiegen erneut dabei sind“, sagte der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft bei der Preis-Verkündung in Grevenbroich. Große Freude auch bei Margret Steiner und Jürgen (Yogy) Brockmeyer aus Straberg. Erstmals war der Ort beim Wettbewerb angetreten — und überzeugte prompt. 2018 werden sich beide Dörfer der landesweiten Konkurrenz stellen.

Eine Woche lang war die Jury unter Vorsitz von Johannes Nordmann durch 20 Dörfer getourt. Eine Neuerung: Erstmals konnte der Rhein-Kreis zwei Kreissieger benennen. „Das war gut so. Die Wahl ist nicht leicht gefallen. Die Dorfgemeinschaften haben Beeindruckendes auf die Beine gestellt“, sagte Nordmann. Preise erhalten alle Teilnehmer (siehe Kasten). Die Kreissieger erhalten jeweils 1500 Euro. Erste Preise sind mit je 800 Euro dotiert, zweite Preise mit 600 Euro, dritte Preise mit 400 Euro.

Hübsche Häuser und viel Grün sind zwar Kriterien, doch es kommt sehr auf das Dorfleben, auf gemeinschaftliches Engagement an. „Der Wettbewerb lebt vom gemeinsamen Handeln der Bürger“, betonte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Dabei hat Hülchrath jede Menge zu bieten. Als Rezept für den Erfolg nennt Albert Stromann „Kontinuität. Wir arbeiten täglich daran, den Ort zu verschönern.“ 300 der 730 Bürger sind Mitglied der Dorfgemeinschaft. In diesem Jahr konnten die Hülchrather etwa den neuen kleinen Park am Jüdischen Friedhof präsentieren. Die Ortseingänge werden begrünt, der Bolzplatz wurde aufgewertet. Die jüdische Vergangenheit wird einfühlsam aufgearbeitet, historische Bausubstanz bleibt erhalten. Die aktive Dorfgemeinschaft überzeugte die Jury.

Straberg punktete unter anderem mit seinem engagierten Vereinsleben. Die Kommission wurde dort in einem ehemaligen Karnevalswagen durch den Ort chauffiert. „Zahlreiche Bürger standen vor den Häusern, viele hatte geflaggt“, berichtete Margret Steiner. Positiv fielen der Kommission etwa die Anstrengungen zur Erhaltung des Gemeindehauses, des Alfred-Delp-Hauses, die Herstellung des neuen Waldstadions mit Sponsoren und Eigenleistung und die Integration von Neubürgern auf. Die anderen Orte brauchen sich aber nicht zu verstecken.

Vier Sonderpreise (300 Euro) vergab die Jury. Sie gehen an die Dorfgemeinschaft „Allrath aktiv“, die aus der alten Schule ein Dorfzentrum geschaffen hat, an den Gartenbauverein Gindorf und den Verein Gindorf für die Gestaltung der Ladestraße, an die Dorfgemeinschaft Wallrath und ans Berufsförderungszentrum Schlicherum. Nun hofft Petrauschke, dass beim nächsten Mal auf Kreisebene noch mehr Orte mitmachen.