Stadtwerke bauen neues Verwaltungsgebäude

Der Bau an der Moselstraße soll neun Millionen Euro kosten und 140 Mitarbeitern Platz bieten.

Neuss. Die Baubetriebshöfe haben es vorgemacht: Schon seit zehn Jahren sind die Baustellenteams der Stadtwerke, des heutigen Tiefbaumanagements (TMN) und der ehemaligen Stadtentwässerung (heute Infrastruktur Neuss) Nachbarn an der Moselstraße. Ihr enges Zusammenwirken soll nun auf der Verwaltungsebene ein Gegenstück bekommen. Dazu baut der Konzern Stadtwerke an der Moselstraße ein neues Verwaltungsgebäude, in dem er nicht einmal ein Viertel der Bürofläche für sich in Anspruch nimmt.

Bis zu neun Millionen Euro nehmen die Stadtwerke in die Hand, um in Nachbarschaft der im November 2005 bezogenen Firmenzentrale diesen Neubau zu errichten. Das Grundstück hatte das Unternehmen schon im Jahr 2014 erworben, nun soll darauf ein fünfstöckiger Komplex mit Platz für 140 Mitarbeiter entstehen. Baubeginn soll 2017 sein, 2019 soll umgezogen werden.

Einer größeren Öffentlichkeit wurden die Pläne noch nicht bekannt gemacht. Trotzdem wird heute Abend im Verwaltungsvorstand der Infrastruktur Neuss (ISN) nicht mehr über das „Ob“, sondern schon über das „Wie“ gesprochen. Denn Ziel ist es, in dem Komplex neben dem Tiefbaumanagement und Teilen der Stadtwerbetochter „Energie und Wasser GmbH“ auch die ISN unterzubringen — als Mieter. Deren Verwaltung arbeitet derzeit auf dem Meererhof und wird diesen Standort nach Fertigstellung des Neubaus komplett aufgeben.

Auf diese Beschlusslage aufbauend, geht es heute im ISN-Verwaltungsvorstand um die Mietverträge, die — auf der Basis bestehender Verpflichtungen — mit den Stadtwerken verhandelt und geschlossen werden sollen. Das heißt: Die Netto-Warmmiete im Neubau wird mit der Miete, die heute am Meererhof gezahlt werden muss, identisch sein.

Hinter der Zusammenlegung der drei Dienstleister, die wesentlich unter der Erde tätig sind, steht der Gedanke, die Koordinierung von Tiefbauvorhaben zu vereinfachen und dabei Kosten zu sparen. Davon versprechen sich alle Beteiligten erhebliche Vorteile — auch im Sinne der Anwohner, die nicht mehr erleben sollen, wie gerade erst geschlossene Baugruben wieder aufgerissen werden. Ein Wunsch, so alt wie der Tiefbau. Zu der — schon mit Ausgründung des Tiefbaumanagements — angestrebten besseren Zusammenarbeit kommt noch, dass die Kapazitäten der einzelnen städtischen Töchter in Sachen Planung und Bauleitung besser genutzt werden (können).

Der Neubau ist auch Teil einer Strategie, mit der die Stadtwerke zu einem lokalen Infrastrukturkonzern weiterentwickelt werden. „Da wir künftig vielfältige kommunale Aufgaben steuern sollen, wollen wir diese Felder noch tiefer mit dem Stadtwerke-Konzern verzahnen“, erklärt dessen Geschäftsführer Stephan Lommetz, der von einer räumlichen Integration der ISN spricht.

Das neue Bürohaus wird nach neuesten energetischen Gesichtspunkten errichtet“, betont Lommetz. Die 140 Beschäftigten sollen zudem Arbeitsplätze in einem Gebäude mit moderner Optik und viel Glas erhalten.