Hybrid-Rasen kann erst im Frühjahr 2016 bespielt werden
Die TuS-Kicker haben bald kaum noch Möglichkeiten zum Training.
Grevenbroich. Die Arbeiten im Schlossstadion hinken ihrem Zeitplan mittlerweile gut acht Wochen hinterher. Der neue Hybridrasen soll zwar noch in diesem Jahr fertiggestellt werden, doch die TuS-Kicker können ihn voraussichtlich erst im nächsten Frühling nutzen. „Für uns ist das eine Katastrophe“, sagt Friedel Geuenich, Chef der Fußballabteilung. Denn mit dem Beginn der dunklen Jahreszeit werden die rund 18 Mannschaften kaum noch vernünftige Trainingsplätze haben.
Michael Heesch, Sportdezernent
Für das Hybridrasen-Projekt muss eine neue, tiefere Drainage geschaffen werden. „Diese Arbeiten haben sich zum Teil durch Regenfälle verzögert, sie sind jetzt zu 50 Prozent abgeschlossen“, sagt der städtische Sportdezernent Michael Heesch.
Ein anderes Problem: Beim Ziehen der bis zu 27 Zentimeter tiefen Drainageschlitze wurden große Steine, Kunststoffreste und Moniereisen zutage gefördert. „Diese massive Bodenproblematik hat unseren Zeitplan zusätzlich durcheinander geworfen. Ich habe selten einen solch schlechten Boden gesehen“, schildert Heesch.
Mit dem Verlegen der Hybridrasen-Soden soll zwar noch im Herbst begonnen werden — doch: „Der Naturrasen wird in dieser Jahreszeit nicht mehr wachsen, um sich mit den Kunstrasenfasern zu verbinden“, erklärt der Sportdezernent. Seine Prognose: „Der Hybridrasen kann voraussichtlich erst im kommenden Frühjahr bespielt werden.“
Fußball-Chef Friedel Geuenich geht zurzeit sogar davon aus, dass es noch später werden wird: „Der Rasen beginnt frühestens in den ersten März-Tagen zu greifen. Danach wird es noch einige Wochen dauern, bis unsere Mannschaften darauf spielen können.“
Zurzeit weicht der Verein an den Wochenenden für seinen Spielbetrieb auf die Fußballplätze in Gustorf und Elfgen aus. Trainiert wird auf der Waldwiese — doch die wird mit der immer früher beginnenden Dunkelheit in absehbarer Zeit ausfallen, da sie über kein Flutlicht verfügt. „Dann bleibt uns nur noch der Ascheplatz im Bend übrig, doch der reicht für das wöchentliche Training von 18 Mannschaften nicht aus“, schildert Geuenich. Mehrere Teams müssten sich gleichzeitig den Platz teilen, ein Training unter „echten Bedingungen“ sei unter diesen Umständen nicht möglich. „Das wird sich auf die Leistungen der Spieler auswirken“, befürchtet der Fußball-Chef.
Der TuS hat bereits einen Hilferuf an die Stadtverwaltung gestartet. Sie soll ermitteln, ob es auf Sportplätzen in der Umgebung noch freie Kapazitäten für das Training der TuS-Sportler gibt. „Bisher haben wir aus dem Rathaus noch nichts gehört. Wir warten täglich auf eine Nachricht“, sagt Geuenich.
Der Hybridrasen sollte 275 000 Euro kosten. Die Drainage macht ihn 33 000 Euro teurer.