Interview mit Wilhelm Werhahn: Hafen-Bündnis mit Krefeld?

WZ-Interview: Wilhelm Werhahn, Präsident der IHK Mittlerer Niederrhein, zur Erfolgsgeschichte des Rhein-Kreises.

WZ: Die Wirtschaftsdaten der IHK Mittlerer Niederrhein belegen eine Erfolgsgeschichte - vor allem, wenn man sie auf den Rhein-Kreis Neuss bezieht. Warum steht der Kreis in fast allen Eckpunkten besser da als Landesschnitt?

WZ: Ist der Kreis gerüstet für potentielle Investoren, Interessenten? Gibt es ausreichend kurzfristig verfügbare Gewerbegebiete?

Werhahn: Der Kreis hat ja selbst keine eigenen Flächen, aber er hilft, fördert und koordiniert. Im Kreisgebiet gibt es durchaus verfügbare Gewerbeflächen. Neuss etwa hat 550 000 Quadratmeter Fläche in Reserve, davon 420 000 Quadratmeter als Eigentum. Das ist schon sehr komfortabel. Die Aufgabe ist jetzt natürlich, diese Flächen zu aktivieren.

WZ: Neuss plant ein Einkaufscenter in der Innenstadt. Eins wird in Bilk gebaut, eines entsteht in Mönchengladbach, weitere sind im Umkreis geplant oder im Bau. Verträgt der Einzelhandel diese Massivität?

Werhahn: Ich glaube, wenn man nichts tut, wird der Neusser Einzelhandel an Bedeutung verlieren. Krefeld und Mönchengladbach haben in letzter Zeit tendenziell an Einkaufsattraktivität gewonnen, Neuss hat verloren.

Werhahn: Ich bin kein Prophet. Aber ich denke, dass der Rhein-Kreis Neuss in einem guten Schwung ist, der anhalten wird. Jetzt darf man nicht fragen, ob das auch gutgeht, sondern muss daran arbeiten, dass sich das fortsetzt. Ich habe da jedenfalls ein gutes Gefühl.