Kaarst bringt Flüchtlinge in Gewerbegebieten unter

An der Novesiastraße in Büttgen und an der Daimlerstraße in Holzbüttgen wird umgebaut.

Foto: Tinter

Kaarst. Häuser zur Unterbringung von Flüchtlingen waren Thema im Bau- und Umweltausschuss. Insgesamt wird in diesem Jahr Wohnraum für 455 Menschen geschaffen. Doch damit nicht genug: In ehemaligen Gewerbeimmobilien in Holzbüttgen und Büttgen entsteht Raum für weitere 250 Flüchtlinge.

Wie die Unterkunft am Hoverkamp in Kaarst aussehen wird, beschrieb die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhard: „Das wird exakt das gleiche Gebäude sein wie an der Vom-Stein-Straße.“ Platz wird dort für 45 Flüchtlinge sein. Im Prinzip gilt das auch für die Unterkunft, die am Kaarster Bahnhof neben dem Matratzenmarkt errichtet wird. „Das Gebäude wird insgesamt etwas größer“, erklärte Burkhart.

Walter Boestfleisch (FDP) fand diese Bauweise zu ineffizient. Er regte an, dreieinhalbgeschossig zu bauen und das Gebäude später für den sozialen Wohnungsbau zu nutzen. „An der Büttger Straße ist das im Gegensatz zur Hubertusstraße nicht möglich“, erklärte die Beigeordnete — und verriet auch, warum: „Wir haben im Prinzip keine Erschließung, der Landesbetrieb Straßen NRW hat uns eine Ausnahmegenehmigung erteilt, weil man davon ausgeht, dass die Flüchtlinge keine Autos haben.“ Die Ausnahmegenehmigung gelte nur für diese Art der Nutzung. Der Eigentümer des Hauses mit dem Matratzenmarkt habe der Stadt die Zufahrt über sein Grundstück verwehrt.

Der runde Turm der Gewerbeimmobilie Novesiastraße 27 mit angrenzendem Gebäude ist markant. Dort, wo bislang unter anderem Ladeneinrichtungen entstanden, sollen rund 70 Menschen untergebracht werden. „Wir haben einen Mietvertrag über fünf Jahre abgeschlossen“, erklärte Sigrid Burkhard.

Die Stadt wird 300 000 bis 350 000 Euro in die Hand nehmen, um die Immobilie umzurüsten. An der Daimlerstraße in Holzbüttgen wird ein Eigentümer seine Immobilie für die neue Nutzung ertüchtigen, was sich auf die Miete auswirkt. Hier entsteht Platz für rund 85 Flüchtlinge.