Kaarst: Stadtentwicklung - Gabionen-Wall gegen Lärm
Die Vermarktung für das Neubaugebiet an der Hubertusstraße verzögert sich. Der Rat hat die Abstimmung vertagt.
Kaarst. Die Planungen für das Neubaugebiet "Hubertusstraße" in Büttgen sind überarbeitet worden. Wie berichtet, hatte das die CDU gefordert und sich vor allem am Lärmschutzkonzept gestört.
Nun sieht das Konzept des Planungsbüros WBP-Landschaftsarchitekten Bochum eine drei Meter hohe Lärmschutzwand an der Landstraße vor. Gabionen - wie an der Feuerwache - sollen für weniger Lärm sorgen.
"Durch Bepflanzung und eine geschwungene Führung mit verschiedenen Abstufungen wird verhindert, dass der Lärmschutz wie eine Wand wirkt", erläutert Rebekka Junge vom Planungsbüro. Ursprünglich war die Errichtung eines temporären Walls geplant, der nach dem Bau der Mehrfamilienhäuser abgerissen werden sollte. Die dann selbst als Lärmschutz dienen sollten.
Die Grundkonzeption ist ansonsten geblieben: Das neue Wohngebiet soll sich in die vorhandene Bebauung einfügen. In der Mitte sind Einfamilienhäuser vorgesehen. An der Hubertusstraße selbst sind Reihenhäuser geplant. Größere Mehrfamilienhäuser sollen entlang der Landstraße entstehen.
"Geschnittene Hecken gestalten den Raum. Wir haben nun die Straßen schmaler geplant, dafür wurden die Nachbarschaftsinseln verbreitert", erläutert Junge. Am vorhandenen Regenrückhaltebecken ist nun am Rand eine Fläche für einen Spielplatz vorgesehen, ursprünglich sollten dort Stellplätze entstehen. Diese werden nun verlagert.
"Auf der Fläche des Regenrückhaltebeckens selbst können wegen des Betonunterbodens keine Spielgeräte verankert werden", erklärt der Technische Beigeordnete Manfred Meuter. Darauf soll eine Wiese mit einer Hügellandschaft entstehen.
Die CDU stimmt den Änderungen im Planungsausschuss zu, auf dessen Grundlage der Rechtsplanentwurf erfolgen soll. "Das Konzept ist eine gute Lösung für Büttgen, die individuelles Bauen ermöglicht", sagt Lars Christoph. Der Ausschussvorsitzende Marcel Schulze-Bomke Vossschulte (CDU) lobt "den schönsten Lärmschutzwall in der Stadt".
Die anderen Fraktionen sehen dies anders. "Es ist bedauerlich, dass hier eine Chance vertan worden ist, auf einem der letzten im Eigentum der Stadt befindlichen Grund keine Lösung gefunden zu haben, die dem demografischen Wandel gerecht wird", sagt Elke Beyer (SPD). Und Horst Blechschmidt (FDP) gefallen die Mehrfamilienhäuser nicht: "Sie sind zu lang und der Entwurf wurde stiefmütterlich behandelt. Sie werden zu Unrecht als Stadtvillen bezeichnet."
Dennoch liegt der Entwurf erst einmal auf Eis. Denn der Rat muss noch zustimmen. Am Donnerstagabend wurde die Abstimmung darüber vertagt. Denn die CDU meldete noch Beratungsbedarf innerhalb der Fraktion an.