Karnevalshits und Livemusik heizen die Narrenburg ein
Bei der Jubiläumsfeier in der Narrenburg musizierten Düsseldorfer, witzelten Köbesse und schunkelten nicht nur die Norfer Jecken.
Norf. Prinz Dieter IV. in Hochform, dessen Temperament im Gegensatz zu seiner Novesia Heike II. bislang etwas im Verborgenen blühte, ihr Auftritt mit großem Gefolge, eine ausverkaufte Narrenhochburg, fantasievolle Kostüme wie „Süße Früchtchen“, Marienkäfer, Teufelchen, Musketiere, Kapitäne und natürlich jede Menge Clowns — das alles gesteuert von einem bunt gemischten Elferrat mit einem launigen Präsidenten Helmut Gummersbach: Der Norfer Narren Club hatte am Samstag in der Narrenhochburg am Lessingplatz unter dem Motto „Mer hat jenooch vom Jubileere und wulle diss Johr endlich fiere“ einen großartigen Abend auf die Beine gestellt. Das Jubilieren war dabei dem närrischen Jubiläum zweimal elf Jahre in der Session 2017/2018 geschuldet.
Man redet gemeinhin vom „Eisbrecher“, der den Start in den karnevalistischen Abend einleiten muss. Doch Volker Passow als „Köbes von Grefroth“ schafft es, die Stimmung von Null auf Hundert im Rekordtempo zu steigern. Alte Fotos anschauen (weil man da jünger aussieht), Norf als Paradies auf Erden, FC Köln im Tabellenspiegel — ohne Zugabe wurde der „Köbes“ nicht von der Bühne gelassen. „Lieber Plattfüße vom Fremdgehen als eine Brille vom Zuschauen“, „Hast Du zugenommen oder ist die Halle kleiner geworden“ — die „Pillhöhner“ Klaus Feige und Charly Langen waren als Stimmungskanonen im Rekeln und sogar als Sänger-Duo wieder eine Klasse für sich. Und erst „Ne Kistedüvel“. Das Markenzeichen von Thilly Meester: „Ich kann auch vernünftig sein — aber das macht mir keinen Spaß“. Mit einem temperamentvollen und höllisch guten Vortrag über den alltäglichen Wahnsinn im Stress zwischen Haushalt, Ehemann Häbbert und Schwiegermutter verbreitete sie auch in Norf himmlischen Spaß. „Warum Charles seine Camilla geheiratet hat? Damit er auf den Familienfotos nicht immer der Hässlichste ist.“
Zum Schunkeln kamen die Narren mit Hits von Frohsinn Norf Mit „Wir bieten was für die Ohren“ hatte der Norfer Narren Club die Düsseldorfer Band „Linsending“ engagiert. Mehr Rock- und Bluesband als musikalische Stimmungsmacher, sprang der Funke vor allem bei Düsseldorf-Fans über. Und die waren nicht die Mehrheit. „Stimmung mit Hätz“ vermittelte dagegen der Kölsche Jung Hans Peter Jonen mit Leedscher aus alten Zeiten und aktuellen Karnevalshits. Die musikalische Begleitung des Abends durch Frohsinn Norf war so richtig was zum Schunkeln.
In den Sälen in und um Köln sind sie zu Hause — die Originaltanzgruppe „Kölsch Hänneschen“. Auf der Hänneschen-Bühne als Puppen dargestellt, verkörperten die Jungs und Mädchen in natura entsprechend gekleidet Personen und den kölschen Charakter mit Liedgut von Willi Ostermann und Karl Berbuer — eine ebensolche Augenweide wie die heimischen Tanzteufel mit sehenswerten Auftritten von den Bambinis bis zu Solodarbietungen von Jennifer Jäntsch und Mara Mangen sowie dem Tanzpaar Marieke Giesen und Marcel Schinkel.