Keine regelmäßigen Sonntagsmessen in Mack-Kapelle
Nur Einzelveranstaltungen in dem neu eröffneten „Gesamtkunstwerk“ an der Preußenstraße.
Neuss. Vor Monaten drängten sich die Besucher: Die von dem Künstler Heinz Mack gestaltete Kapelle im früheren Marianum stand an einem Tag der offenen Tür im Dezember allen Interessenten offen. Es kamen mehr als 400 Gäste. Die weitere Nutzung der mit großem Aufwand und hohen Kosten renovierten und um einen Kreuzgang des Künstlers erweiterte Kapelle bleibt allerdings eingeschränkt.
Besitzer der Kapelle ist der Bauverein, das restliche Gebäude, dessen Räumlichkeiten zu Luxuswohnungen umgebaut werden, gehört einem Kölner Unternehmen. Ein „Freundes- und Förderkreis der Mack-Kapelle Marianum“ engagiert sich dafür, dass die Kapelle öffentlich zugänglich bleibt.
Nutzung — aber wie? Darüber gab es durchaus unterschiedliche Ansichten beim Förderverein auf der einen und Oberpfarrer Guido Assmann, der als „rector ecclesia“ zuständig für alle liturgischen Fragen ist, auf der anderen Seite. Mit dem Oberpfarrer von St. Quirin sind alle kirchlichen Angelegenheit in dieser katholischen Kapelle in privatem Besitz abzustimmen. Regelmäßige sonntägliche Gottesdienste lehnt Oberpfarrer Assmann ab. „Sonntags ist der Gottesdienst die Versammlung der Gemeinde. Regelmäßige Messen in der Marienkapelle wird es nicht geben“, sagt er. Auch Taufen und Hochzeiten sollen im alten Marianum nicht stattfinden. Genau das hatte sich der Freundeskreis gewünscht. Förderkreis-Vorsitzender Heinz Sahnen akzeptiert die Bedenken und verweist darauf, man habe sich „nach guten Gesprächen“ auf einen „Modus vivendi“ geeinigt.
So wird es zu konkreten Anlässen wie etwa dem Johannistag und dem Patrozinium oder seinem Vortag Gottesdienste geben. „Messen an Werktagen sind möglich“, sagt Oberpfarrer Assmann. „Dass die Marienkapelle besonders schön und ein Gesamtkunstwerk ist, kann aber kein Argument für regelmäßige Sonntagsmessen sein.“
In diesem Monat allerdings soll es einen Sonntagsgottesdienst geben: Am 22. April um 18 Uhr wird Pfarrer Klaus Hurtz aus Mönchengladbach, ein Freund von Heinz Mack, die Messfeier leiten.