Kirmes bietet rasante Fahrten und Gruselspaß auf fünf Etagen

Jüngste Attraktion ist eine Riesenschaukel. 275 Gewerbetreibende sind in diesem Jahr in Neuss vertreten.

Foto: Woitschützke

Neuss. Dass die 62 Meter hohe Überschlagschaukel mit dem Namen „Flasher“ auf dem Kirmesplatz an der Hammer Landstraße schon steht, ist fast ein Wunder. „Der Schausteller hatte ihn kaum von der wettertechnisch durchwachsenen Cranger Kirmes herunter- und hierherbekommen, weil das 90 Tonnen schwere Gerät so im Schlamm versunken war“, erzählt Ralf Weyers vom Ordnungsamt, der für die Organisation der Kirmes zum Neusser Schützenfest zuständig ist. Andere Schausteller hätten ähnliche Probleme gehabt. So fehlte gestern noch die jüngste Hauptattraktion, die Riesenschaukel „XXL Après Ski“.

Foto: Woitschützke

„Wir haben dieses Jahr gleich mehrere Highlights“, berichtet Weyers. „Für das ,Black Hole’, einer 420 Meter langen Achterbahn im Dunkeln, haben wir mit der Schaustellerfamilie zwei Jahre in Gesprächen gestanden und mehrere Ortstermine gemacht, um zu gucken, ob es passt.“ Außerdem könne die Kirmes mit der größten mobilen Geisterbahn der Welt, dem „Daemonium“, aufwarten, dessen Fahrt über fünf Etagen geht. Nicht zu vergessen das 50 Meter hohe Riesenrad „Jupiter“, das Gondelfahrgeschäft „Schäfer’s Vodoo-Jumper“ und — auf vielfachen Wunsch hin — wieder der „Commander“, „das Kultkarussell schlechthin in Neuss“.

Insgesamt werden 275 Gewerbebetriebe auf dem 50 000 Quadratmeter großen Kirmesplatz und der 1,5 Kilometer langen „Rollmopsallee“ den Gästen Spaß, Nervenkitzel und Kulinarisches bieten. „Bei uns steht nicht Ballermann im Vordergrund, sondern die Familienkirmes“, sagt Weyers. So gebe es für die jungen Besucher gleich 19 Kinderkarussells — darunter die „Villa Wahnsinn“ oder die Achterbahn „Willy der Wurm“. „Auch kulinarisch ist von Currywurst bis chinesischen Spezialitäten alles dabei.“

Das Ordnungsamt wacht ebenfalls während des Fests über den Ablauf. „Rund 25 Mitarbeiter werden auf die Tage verteilt von 11 bis 2 Uhr Dienst machen“, berichtet Amtsleiter Uwe Neumann. „Wir sind zum einen Ansprechpartner für die Schauspieler, wenn sie Fragen zu Toiletten, Wasser und Strom haben. Wir wachen aber auch über die Sicherheit und kontrollieren beispielsweise, ob die Rettungswege und Zufahrten frei gehalten werden.“

Das in den vergangenen Jahren entwickelte Sicherheitskonzept habe sich bewährt. „Dieses Jahr werden wir aber die Sperren länger besetzen, um vor allem Lkw-Fahrern aus dem Hafen Informationen zu Umleitungen an die Hand zu geben“, sagt Thomas Mathen vom Ordnungsamt. Bei der gesundheitlichen Versorgung der Kirmesgäste stünden wie gewohnt Johanniter, Malteser und Deutsches Rote Kreuz zur Seite.

„Jetzt hoffen wir auf schönes Wetter“, sagt Josef Kremer vom Verein reisender Schausteller Rhein-Kreis Neuss. „Die Aussichten sind — im Gegensatz zum vergangenen Jahr — gut.“