Kitas: CDU fordert bessere Planung
Bei ihrer Haushaltsklausur haben die Politiker mehrere Anträge erarbeitet.
Grevenbroich. Den erst vor wenigen Wochen bekannt gewordenen Engpass von 130 Kindergartenplätzen zum 1. August will die Stadt mit vier neuen Kita-Gruppen und fünf Großtagespflegen so schnell wie möglich beseitigen. Solche kurzfristigen Aktionen darf es nach Meinung der CDU-Fraktion künftig nicht mehr geben. In ihrer Haushaltsklausur am Wochenende im Kölner Mediapark forderte sie die Verwaltung zu einer genaueren, bedarfsgerechten Planung auf. Ein entsprechender Antrag wird heute im Rathaus eingereicht.
Wolfgang Kaiser, CDU-Fraktionsvorsitzender
Was die Entwicklung von Kitas — und letztlich auch offenen Ganztagsschulen — betrifft, brauche Grevenbroich schärfere Prognosen, sagt Fraktionschef Wolfgang Kaiser. „Was fehlt, ist eine ganzheitliche Betrachtung, um die in den nächsten Jahren auf uns zukommende Situation besser einschätzen zu können“, meint er. Die CDU wird die Verwaltung daher auffordern, möglichst viele städtische Fachbereiche an einer Tagesstätten-Prognose zu beteiligen — vom Jugendamt über die Stadt- und Bauleitplanung bis hin zum Finanzmanagement.
„Wo werden neue Bau- und Wohngebiete entwickelt, mit wie vielen jungen Familien wird dort gerechnet — und wie sieht die aktuelle demografische Entwicklung in dem jeweiligen Stadtteil aus? Mit diesen und weiteren Fragen muss sich fachbereichsübergreifend beschäftigt werden“, sagt Kaiser. Er verspricht sich davon eine genauere Einschätzung, wo sich künftig Bedarfe ergeben, wo nachgesteuert werden muss. „Die Geburtenzahlen in Grevenbroich haben sich in den vergangenen fünf Jahren nahezu verdoppelt. Wir gehen davon aus, dass in nächster Zeit große Investitionen in Kindergärten und offene Ganztagsschulen erforderlich werden“, betont der Fraktionsvorsitzende. Mit einer detaillierten Prognose könne die Stadt frühzeitiger reagieren, Überraschungen blieben aus. „Eine solche Planung muss sein, damit die gesetzlichen Ansprüche der Eltern auf einen Kita-Platz und die Haushaltssituation der Stadt in Einklang gebracht werden können“, betont Wolfgang Kaiser.
Mit einem weiteren, ebenfalls im Rahmen der Klausur erarbeiteten Antrag wird die CDU die Stadtverwaltung auffordern, das erforderliche Geld für die Projekte des im Mai vorgestellten Kinder- und Jugendförderplanes bereitzustellen. Er sieht unter anderem den Ausbau der mobilen Jugendarbeit und eine Erweiterung der offenen Jugendangebote in mehreren Stadtteilen vor. „Mittel sind ja offensichtlich noch da — sie müssen nur gerechter verteilt werden“, meint Kaiser mit einem Blick auf die für die nächsten Jahre vorgesehenen Kunstrasenprojekte.
Ein dritter Antrag der CDU beschäftigt sich mit dem Wildfreigehege. Der Tierpark soll aus dem Haushaltssanierungskonzept herausgenommen werden, fordert die Union: „Das ist wichtig für die Bürger und die Attraktivität der Stadt.“